Mein Reisetagebuch

24.3.12, Ushuaia

Für heute hatten wir die Besteigung des Gletschers Martial geplant. Wir nahmen gemütlich das Frühstück zu uns und wollten vor dem Marsch Zutaten für Sandwiche einkaufen gehen. Draussen mussten wir feststellen, dass die ganzen Berge mit dichten Wolken verhangen sind. Da der Gletscher zwischen zwei Bergen liegt, und sich der Aufstieg vorallem wegen der Aussicht lohnt, liesen wir die Idee fallen. Kurzerhand änderten wir den Plan und entschieden heute die Laguna Esmeralda zu besuchen.
Beim Kreisel, welcher aus Ushuia herausführt, stoppten wir nach einer Mitfahrgelegenheit. Nach kurzen 2 Minuten hielt auch schon das erste Auto welches uns bis zur Polizeikontrolle mitnahm. Hier durften auch wir uns registrieren und HINTER (Jaaa.. uns wurde mehrmals gesagt, wir dürften uns nur HINTER und nicht VOR) dem Schild "Ushuaia" zum Autostoppen hinstellen. Das nächste Auto welches vorbeifuhr, hielt auch sogleich. Wir wussten nicht genau wo sich die Abzweigung zur Lagune befindet, nahmen jedoch an, dass dies sicherlich irgendwo ausgeschildert sein sollte. Das Pärchen hielt schlussendlich dann doch bei einem Restaurant und ging für uns fragen. Es stellte sich heraus, dass wir bereits vorbeigefahren sind. Wir dankten den beiden herzlich und wollten uns wiederum an die Strasse stellen um etwas zurück zu stoppen. Die beiden meinten jedoch sofort, sie würden uns zurückfahren. Wir mussten vor Ort feststellen, dass wahrhaftig nichts auf die Lagune Esmeraldas hinwies. Es wird lediglich auf einen Park namens "Valle del Lobos" hingewiesen, in welchem sich anscheinend die Lagune befindet. Beim Parkeingang erhielten wir die Info, die 10 Pesos Eintritt sparen zu können, wenn wir über einen kleinen Weg beim Autoparking in den Wald liefen. So stiegen wir den Hügel zur Strasse hinauf und suchten nach dem Weg. Mit einem Minischild, umringt von Büschen und Bäumen sahen wir dann doch die Aufschrift "Laguna Esmeraldas". Der Pfad war daraufhin gut markiert und einfach aufzufinden. Die 50 Minuten liefen wir flach durch den Wald. Bereits hier mussten wir teilweise durch schlammiges Gelände laufen. Was uns beim 40minütigen Aufstieg bevorstand hätten wir jedoch nicht geahnt. Die letzten Tage hatte es geregnet was wir nun durchaus zu spüren bekamen. Der Rasen war durchnässt und pflatschte unter unseren Füssen. Das Schlimmste hingegen war der Schlamm. Wir hätten unsere Wanderschuhe gerne gegen ein paar Gummistiefel eingetauscht. So versuchten wir Steine und Wurzeln zu finden über welche wir dem Schlamm entkommen konnten. Leider gelang uns dies nicht wirklich. Irgendwann stellten wir den "Nicht-dreckig-Modus" aus und liefen geradeaus durch den Matsch. Die Schuhe waren sowieso schon schmutzig, die Füsse nass und die Socken mehr braun wie weiss. Kevin konnte sich das lachen nicht verkneifen als wir abwechselnd aufstöhnten und mit viel Geräusch die Füsse aus dem Schlamm zogen. Nach 1,5 Stunden kamen wir bei der Lagune Esmeraldas an. Wir erhaschten den ersten Blick als es auch schon zu regnen anfing. Wir setzen uns etwas geschützt unter die Bäume und assen unsere mitgebrachten Sandwiche. Uns hielt es jedoch nicht sehr lange am See. Der Regen nahm nach und nach zu und lies uns am ganzen Körper frieren. So würgten wir rasch die Eingeklemten herunter und machten uns auf den Abstieg. Dieser ging super schnell und (da bereits alles dreckig war) einfacher über die Bühne wie der Aufstieg. Unten angekommen hatten wir nun doch etwas Bedenken, kein Auto abzubekommen wegen unseren dreckigen Schuhen. Wir versuchten sie so gut es ging im hohen Gras zu säubern und überliesen es dem Schicksal ob wir bald eine Mitfahrgelegenheit bekämen. Dreckige Schuhe hin oder her: das zweite angefahrene Auto nahm uns mit und lies uns ein Block neben dem Hostal aussteigen. Beim Supermarkt "La Anonymat" (billiger wie Carrefour) kauften wir Zutaten für unser Abendessen ein bevor wir ins Hostal gingen um uns aus den feuchten Kleidern zu pellen.

Nach einer warmen Dusche machte ich mich ans Kochen: Fischstäbchen, Kartoffelstock und eine Gemüsepfanne. Satt und glücklich schauten wir uns einen Film an, bevor wir uns schlafen legten.