Mein Reisetagebuch
Trujillo - Caraz: Lagunen Llanganuco
14.10.11, Caraz
Die Angabe "agua caliente" scheint hier in Peru nicht so genau genommen zu werden. Bereits in den vorherigen Hostels stellte sich das Wasser eher als lauwarm heraus. Die schlimmste aller Folter ist aber, morgens eiskalt duschen zu müssen - ich werde mich wohl nie daran gewöhnen können :-/. Ich kam zitternd aus dem Badezimmer und war heil froh was Warmes anziehen zu können. Währenddem ich mich noch fertig machte, holte Noe bei einer Frau auf dem Plaza de Armes frische, noch warme Brötchen.
Uns wurde durch Pony Expeditions mitgeteilt, dass wir vor 7.00 Uhr in Yungay ankommen müssen um ein Kollektivtaxi erwischen zu können. So fuhren wir um 6.30 Uhr mit einem Kollektivtaxi von Caraz nach Yungay. Die Kollektivtaxis fahren diese Strecke all 4 Minuten für 2 Sol.
In Yungay wurden wir sogleich von Kollektivtaxis, welche für 15 Sol zu den Lagunen fahren, angesprochen. Um 7.30 Uhr fuhren wir zum Nationalpark Huascáran. Der Eintritt hierfür liegt bei 5 Sol. Für insgesamt 15 Sol wurden wir für ca. 2 Stunden von Yungay, an den Lagunen Llanganuco vorbei, auf den Hügel vis-a-vis hinauf gefahren. Wir stiegen beim Aussichtspunkt aus. Von dort aus liefen wir den Berg auf den Strassen und direkteren Wegen hinunter. Dabei konnten wir die bildschöne Cordillera blanca mit den spitzen schneebedeckten Gebirgskämen und den vielen Gletschern betrachten. Sie ist die welthöchste Gebirgskette der Welt und beinhaltet den höchsten Berg Perus "Huascáran" mit 6768m. Während dem Abstieg begegneten wir immer wieder einem speziellen Baum, welcher sich zu "schälen" scheint. Seine Rinde sieht aus und fühlt sich an wie Seidenpapier.
Untern angekommen, folgten wir dem Gletschertal welches uns direkt zu den wunderschönen Lagunen führte. Die zwei atemberaubenden Seen sind Chinancocha und Orconcocham. Wir passierten zuerst den Oconcocham welcher milchigtürkisfarbiges Wasser trägt. Etwas weiter kann man das tolle Farbenspiel der dunkeln Bergen mit den weissen Spitzen, die weisse Strasse mit dem von Bäumen gesäumte Ufer und das smaragdgrüne Wasser der Chinancocha bestaunen. Es war wunderschön zum anschauen!
Nach einem kleinen Picknick liefen wir schlussendlich bis zum Nationalparkeingang weiter hinab. Insgesamt waren wir etwa 5,5 Stunden unterwegs. Beim Nat. Parkeingang angekommen, warteten wir auf ein Kollektivtaxi. Die meisten Autos fahren zwischen 14.00 und 15.00 Uhr wieder von den Lagunen hinunter. Man muss daher darauf achten, in dieser Zeit ein Taxi zu ergattern. Ansonsten wird es schwierig wieder irgendwie nach Yungay zurück zu kehren.
Für 15 Sol wurden wir wieder nach Yungay gefahren. Da unsere Taximitfahrer noch das Denkmal von Yungay angucken wollte, fuhren wir mit. 1970 wurde Yungay Opfer einer schrecklichen Naturkatastrophe. Durch ein Erdbeben lösten sich 15 Millionen Kubikmeter Eis und Granit vom Berg Huascáran. Die Gerölllawine düste mit 300km/h auf Yungay hinunter. Sie begrub den Ort mit seinen 18 000 Bewohner unter einer 8-10m hohen Schicht. Wir besuchten nun das Monument welche an all die Toten erinnern soll.
Da die Sonne bereits am untergehen war, verweilten wir nicht lange dort. Als wir uns aufmachten um ein Sammeltaxi zurück nach Caraz zu erwischen, sprachen uns peruanische Touristen an. Sie fragten ob sie ein Foto mit uns machen könnten. Wir willigten wieder etwas erstaunt ein. Schlussendlich posierten wir für etwa 5 Fotos mit immer anderen Familienmitgliedern zusammen. Nun werden wir wohl bereits ins zweite peruanische Fotoalbum geklebt mit dem Vermerk "Gringas bonitas de Suiza" . Obwohl die heutige Wanderung nicht besonders anstrengend war, waren wir beide ziemlich k.o. Wir gingen lediglich was zu Abendessen und relaxten danach im Hostelzimmer.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
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