Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Antofagasta - Chañaral: Pan de Azúcar

08/09.01.12, Pan de Azúcar

Gemütlich standen wir auf, frühstückten und liefen ins Dorfzentrum. Wir stiegen zu einem alten Leuchtturm hinauf, wo wir einen tollen Blick über Chañaral hatten. Auf dem Weg dorthin sahen wir alte und doch schon wieder hübsche Gebäude.

Wir hatten geplant, den heutigen und nächsten Tag im Nationalpark Pan de Azúcar zu verbringen. Es gäbe dort Campingplätze, Wanderwäge und die Besichtigung der Insel Pan de Azúcar. Im Einkaufszentrum deckten wir uns also mit Nahrungsmitteln und Wasser ein. Bei der Suche nach dem Touristeninformationszentrum, wurden wir immer wieder von Taxifahrern angesprochen, welche für 5000-10'000 Pesos in den Park fahren. Wir liessen uns ihre Telefonnummern aufschreiben und suchten weiter. Irgendwann meinte Kevin, wir sollten doch auf der Gemeinde nachfragen gehen. Dort wurden wir prompt zu einer Türe geführt, wo das Touristenbüro lag. Komischerweise wusste niemand auf der Strasse, dass das Office im Gemeindehaus lag...
Mit Karte und Informationsmaterial gewappnet, gingen wir in ein Geschäft um mir einen Schlafsack zu kaufen. Für knappe 8000 Pesos erhielt ich einen Sack der bis zu minus 2 Grad warm gibt. Ich hoffe dies reicht auch für die kalten Nächte in Patagonien. Falls er sich die nächsten Wochen nicht bewärt, werde ich wohl vor der Weiterfahrt nach Patagonien einen wärmeren/teureren kaufen. Des Weiteren hätte ich mir fast noch ein Zelt für 15'000 Pesos gekauft - in Calama kosten sie das Doppelte. Da ich vorläufig ein Plätzchen in Kevin´s Zelt bekomme, lies ich es dann doch sein und begnügte mich mit dem neuen Schlafsack.

Im Hostal bereitete ich einen Teigwarensalat zu, währenddem Kevin Benzin für sein Rechaut suchte. Gepackt und ausgerüstet liefen wir zur Hauptstrasse wo ein Weg zum Nationalpark abbog. Während 50 Minuten versuchten wir bei den paar wenigen Autos per Autostopp aufgenommen zu werden. Leider ohne Erfolg. Irgendwann hielt ein Taxifahrer und bot uns an, uns für lediglich 4000 Pesos pro Person mitzunehmen. Wir stiegen auf das Angebot ein und fuhren die ca. 30 Minuten in den Park. Da niemand beim Parkeingang war, konnten wir die 2500 Pesos Parkgebühren sparen.

Beim Halt bei der Siedlung Calete Pan de Azúcar erstrekte sich vor uns ein langer Strand, feiner Sand, Pelikane und kleine mietbare Hüttchen mit Grillstelle. Links von uns standen keine 30 Häuser von hiesigen Bewohnern. Die meisten leben wohl vom Fischfang und dem Tourismus (kleine Lebensmittelläden und Restaurants). Am Eingang hätte es eigentlich ein kleines Informationsbüro welches trotz Warten unbesetzt bliebt. Wir fragten daher die Bewohner, was es hier zu entdecken gäbe. Der Besuch des Sektors "Las Lomitas" fiel schon mal weg, da man mehrere Stunden wandern muss um dorthin zu gelangen. Dies hätte uns zeitlich nicht gereicht. Zudem hat es nur einen Weg, was bedeutete nach einer Campingnacht, wieder den gleichen Weg zurück laufen zu müssen. Die nächste Möglichkeit wäre einen Besuch des Miradores gewesen. Leider war der Himmel zu bedeckt, als dass es Sinn gemacht hätte, dorthin zu laufen. Daher stiegen wir auf die Felsklippen und kletterten dort auf einen Berg - von welchem wir meinten, dass es ein kleiner Aussichtspunkt ist. Im Nachhinein war es schon ziemlich dämlich, zu glauben es handle sich um einen Mirador: wir kletterten nämlich ohne Sicherung zimlich steile Hänge hinauf. Ich blieb weiter unten sitzen, da mir das ganze dann doch ein wenig zu gefährlich erschien. Kevin hiefte sich bis ganz hinauf, verletzte sich die Hand und kam trotzdem mit einem begeisterten Lächeln wieder zurück.

Danach hies es erstmal: Energiesammlung mittels Mittagessen. Während des Essens, entschieden wir über Nacht hier zu bleiben und zu schauen wieviel das Campen kostet. Ausserdem wird am Strand frischer Fisch verkauft, was uns motivierte unser Abendessen auf dem Grill zuzubereiten. Wir wurden von Mann zu Mann geschickt um den Preis für einen Campingplatz zu erhalten. Mit weit aufgerissenen Augen, verarbeiteten wir den Schockpreis für eine Übernachtung: 15'000 Pesos pro Nacht. 15'000 Pesos!! Dies hies, wir bezahlten hier den gleichen Preis wie für ein Bett inkl. warmer Dusche und Wifi in Chañaral. Dies kam auf keinen Fall in die Frage. Wir wussten dass es ein paar Meter weiter, andere Campingplätze gibt, die lediglich 2000 - 3500 Pesos pro Person kosteten. Kevin und ich diskutierten wo wir als erstes hingehen würden, als sich der Vermieter noch einmal einschaltete und meinte, er mache uns ein Angebot. Schlussendlich blieben wir für 3500 Pesos pro Person unter einem Hüttchen mit Esstisch und Grill. Zudem wurde das Holz zum Anfeuern zur Verfügung gestellt .
Um die Gegend noch ein wenig zu erkunden, liefen wir am Strand entlang und schauten dem Pazifik zu - super schön. Zurück organisierten wir die Nahrungsmittel für unser Abendessen und das Holz für das Feuer. Ich übergab das Feuer machen an Kevin weiter. Das Fischausnehmen war dann für uns beide eine Premiere. Mehr oder weniger hat es dann aber im Team geklappt. Dazu assen wir Kartoffeln die wir in Alufolie eingepackt und ins Feuer gelegt hatten.
Bevor die Dunkelheit einkehrte, stellte Kevin sein Zelt auf. Er hatte mir erzählt, dass sein Zelt für zwei Personen sei. Als ich den etwas grösseren Sarg vor mir sah, bezweifelte ich stark, dass wir beiden darin Platz finden... Der erste Eindruck täuschte zum guten Glück. Wir fanden beide Platz und schliefen dann doch erstaunlich komfortabel.

der alte Leuchtturm in Chañaral

der alte Leuchtturm in Chañaral

die alten Gebäude im Dorfinnern

die alten Gebäude im Dorfinnern

Pelikan in Pan de Azúcar

Pelikan in Pan de Azúcar

Kevin und ich

Kevin und ich

Kevin beim Filitieren des Fisches

Kevin beim Filitieren des Fisches

der Sonnenuntergang auf Pan de Azúcar

der Sonnenuntergang auf Pan de Azúcar

unser Ess- und Schlafplatz

unser Ess- und Schlafplatz

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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