Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Cusco - Puno

22.11.11, Puno

Normalerweise wurden wir durch die Wärme, der in unser Zimmer scheinenden Sonne, geweckt. Dem war heute nicht so: es regnete. Bereits die letzten Tage die wir in Cusco verbracht hatten, waren eher bewölkt und endeten häufig mit Regenschauern. Man merkt: die Regenzeit bricht an.
Eigentlich hatten wir um 8.30 Uhr mit Fernanda & Co. Zum Frühstück abgemacht. Wie wir sie nun aber bereits kennen gelernt hatten, konnte man nicht wirklich auf sie vertrauen. Daher war noch niemand von den dreien wach oder noch nicht zurück von der ersten Unterrichtslektion an der Uni. Wir bereiteten also lediglich unser eigenes Frühstück vor. Ca. 40 Minuten später stand dann doch Fernanda in der Tür und ass ein Müsli mit uns. Nach insgesamt 1,5 Stunden waren alle in der Küche versammelt. Wir packten unsere letzten Sachen in den Rucksack und verabschiedeten uns. Als kleines Dankeschön schenkten wir ihnen eine kleine Schokoschachtel und umarmten sie herzlich. Zum Schluss wurde dann doch noch der Preis für das Übernachten ausgehandelt. Wir bezahlten nun 10 Sol pro Nacht, was durchaus in Ordnung ist.

Eigentlich wollten wir im chinesischen Restaurant um die Ecke unser Mittagessen zum Mitnehmen kaufen. Leider hatte der Laden aber noch geschlossen, so dass wir mit Brötchen vom Supermarkt Mega vorlieb nehmen mussten.
Es ist voll praktisch, hier in Peru kann eigentlich alles "para llevar" (zum Mitnehmen) bestellt werden. Man muss sich jedoch nicht wundern, wenn einem das Essen in Plastiksäckchen gereicht wird oder der Saft in eine Tüte mit Strohhalm abgefüllt wird .

Per Taxi fuhren wir zum Terminal Terrestre. Uns wurde mitgeteilt, dass unser Bus erst zwei Stunden später fahren würde und wir zu Warten hätten. Im Verlaufe des Gesprächs, stellte sich heraus, dass lediglich unser gebuchter Bustyp (Doppelstöcker) um 11.30 Uhr nicht verfügbar ist, aber ein Einstöcker fahren würde. Uns war es ziemlich egal ob wir nun Panoramasicht hatten oder nicht und willigten beim einfachen Busersatz ein.

Als wir in diesen Einstiegen, fühlten wir uns wieder nach Ecuador zurück versetzt. Die Stühle waren schäbig, teilweise kaputt und dreckig. Es stiegen praktisch nur Einheimische ein, die voll gepackt mit Nahrungsmitteln und Material einen Sessel suchten. Wie in Ecuador, stiegen dann auch die Essen-Verkäufer während der Fahrt immer wieder an und versuchten Nahrungsmittel von Poulet mit Kartoffeln bis hin zu Gelatinebecher an den Mann zu bringen. Betreffend Gelatine haben die Peruaner sowieso ein wenig einen Knall. Egal ob pur in Bechern, auf Kuchen oder in Dessertspeisen: überall findet man das glibrige, quitschfarbige Zeug wieder. Ganz typisch: Chicha Morada, welches häufig mit Milchreis gereicht wird. Bordeauxrot, teilweise mit Früchten gespickt, ist dies eine typische peruanische Gelatinespeise.
Ich schlief die erste halbe Fahrt hindurch und lenkte mich danach mit Guide lesen und Film gucken ab. Es kam der Film "John Rambo", den ich wohl zu Hause nie freiwillig geschaut hätte. Ich fand ihn voll schockierend: ohne Zensierung wurde gezeigt wie Menschen erschossen und abgemezelt wurden oder Frauen/Kinder missbraucht wurden. Ich kann die Filmauswahl nicht ganz nachvollziehen, bedenke man dass auch Kinder im Bus waren...

In den letzten paar Minuten fuhren wir im Dunkeln oberhalb Puno in den Stadtkern. Der Anblick der vielen glitzernden Lichtern der Stadt mit dem schwarzen Titicacasee in der Mitte war umwerfend. Beim Terminal nahmen wir ein Taxi zum Hostal Duque Inn. Es liegt an einer Hangseite und hat Zimmer mit Blick auf die Stadt hinab. Die Inhaber sind super angenehm und hilfsbereit, sie stellen Wifi zur Verfügung und das ganze Hostal ist sehr sauber. Für 20 Sol pro Nacht und Person sind wir nun hier untergekommen. Puno liegt auf 3800m über Meer. Ich merkte den Höhenunterschied v.a. durch das mühsamere Atmen. Ich muss jedoch gestehen, dass die Luft viel reiner riecht und ich mich doch schon fast ein wenig wie zuhause fühlte .

Nach einem guten Essen, verbrachten wir die letzten Minuten vor dem Schlafen im Internet.

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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