Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Quito: Krater Pululahua & Mitad del Mundo

Krater Pululahua & Mitad del Mundo

23.7.11, Quito Ortszeit 22.00 Uhr

Heute stand die Besichtigung des Krater Pululahua und der Besuch beim Mitad del Mundo auf dem Plan.

Am frühen Morgen machten wir uns auf dem Weg zur Busstation. Lediglich 2 Strassen von unserem Hostel entfernt, befindet sich eine Haltestelle. Das Busfahren alleine ist eine Sache für sich An der Station selber steht nicht wo man hinfahren kann und bestimmte Fahrzeiten existieren nicht. Man stellt sich einfach mal an eine Haltestelle und wartet auf einen Bus. In jedem Bus befindet sich der Chauffeur (welch Wunder ) und eine Person die sich aus der Türe schwingt und verkündet wo der Bus hinfährt. Das Vorgehen ist nun folgendes: Man schreit in jeden Bus wohin man fahren möchte und schaut ob der Angestellte "Si" oder "No" sagt. Meist versuchen sie einem noch zu erklären, wann der richtige Bus kommt oder wo der Bus für dort und dort hin fährt... Da wir aber bereits Face to Face kaum Spanisch verstehen, ist es erst recht ein Ding der Unmöglichkeit im Stadverkehr zwischen Tür und Angel zu kapieren, was die einem sagen wollen. Wird einem seine Destination bejaht, steigt man ein und setzt sich. Nach einigen Minuten kommt der Angestellte und sagt einem wie teuer die Fahrt ist. Wir hatten den Eindruck, dass egal wie weit man mit dem Bus fahrt, der gleiche Preis herrscht. Meist fällt man unter den vielen Einheimischen ziemlich auf (vorallem wenn man so ein rotes Ampelgesicht wie ich hat ). Daher sagt einem der Angestellte eigentlich immer wann man aussteigen muss. Ansonsten muss man sich irgendwann bemerkbar machen, wann man aussteigen möchte. Ob Haltestelle oder nicht - der Bus hält. Genau so wenn man einsteigen will; man hebt am Strassenrand die Hand und kann im langsamen Vorbeifahren auf den Bus aufspringen. So kommt es regelmässig vor, dass der Bus alle 5m abbremst und jemanden ab- oder auflädt. Eine spannende und aussergewöhnliche Erfahrung also Abgesehen davon spart man sich auf einer Busreise das Einkaufen Es kommen alle paar Minuten Verkäufer in den Bus welche Snacks, Eis am Stiel/-Kugeln, Früchte, Zeitungen/Zeitschriften und weiss ich nicht was noch für Zeugs verkaufen.

Item, weiter zu unserem Ausflug. Für 0.25$ gings zu einem Supermarket Mitad del Mundo. Dort wurden wir angewiesen umzusteigen. Ab da fuhren wir für 0.35$ bis zum Mitad del Mundo. Da wir vor der Besichtigung des Museum im Mitade del Mundo auf den Vulkankrater Pululahua wollten, ging's weiter für 0.20$. Man bedenke dass wir hierfür über 25 km zurück gelegt haben - also Spotbillig!

An der Endstation angekommen, war uns nicht klar, wo genau der Krater sein sollte. Wir fragten dann nette alte Herren, die, sich gegenseitig wiedersprechend, uns den Weg versuchten zu erklären. Verstanden haben wir nicht viel, wussten aber dann, dass wir auf der richtigen Strasse sind . Der Aufstieg war, wahrscheinlich wegen der Höhe, recht anstrengend. Wir liefen ca. 15 Minuten bis wir von weitem ein Gebäude erblickten. Wir gingen davon aus, dass dies das Restaurant am Krater ist. Darum liefen wir anstelle der kurvigen Strasse, geradeaus über das Gras hinweg, hinauf zu dem Haus. Dort angekommen, stiegen wir über einen Zaun und begaben uns auf die höher gelegene Terrasse. Wir fingen an die Aussicht zu fotografieren, bis ein junges Mädchen auf uns zukam und meinte ob wir das Museum anschauen möchten (Eintritt 3$). Nach unserer Verneinung meinte sie daraufhin, dass wir aber eigentlich schon im Areal vom Sonnentempel seien und bat uns höflich das Grunstück ansonsten zu verlassen...peinlich, peinlich...wir hatten uns also "heimlich" hineingeschlichen. Wir gingen also hinaus und realisierten, dass wir noch weiter hinauf laufen mussten. Nach ein paar Meter war dann rechts eine Abzweigung zum Restaurant, geradeaus ging's zum Krater oder links den Hügel hinauf zum Aussichtspunkt. Wir bezahlten 3$ um zum Viewpoint hinauf zu laufen. Am Anfang war es ein Wandern, am Schluss eher ein Klettern. Bis zum Aussichtspunkt war es angenehm zum Laufen, danach wurden die Wege immer schmaler und steiler. Gegen Schluss bekam Lucia immer mehr Mühe mit Atmen (immer noch wegen dem Husten). Ich entschloss dann, doch noch zu versuchen auf den höchsten Punkt zu gelangen. Der Weg dortin war nicht mehr weit, aber abenteuerlich. Der Abgrund war nur ein Schritt vom Weg entfernt und von Felsen, welche ich bestieg, versperrt. Zuoberst war ich dann nicht lange. Zum einen hatte es keine wirkliche Kennzeichnung, sondern der Weg hörte einfach auf, zum anderen, war es mir sehr unwohl beim starken Wind so nah am Abgrund zu stehen. Die Aussicht war aber sehr eindrücklich. Ungefähr 30-45 Minuten hatten wir mit Atempausen für den Aufstieg. Hinab ging's dann einiges schneller.

Uns wurde im Hostel empfohlen, den Krater hinab zu laufen (ca. 20 Minuten) und dann wieder 1 Stunde hinauf zu steigen. Der Sinn dahinter sehe ich nicht ganz,da der Krater bewachsen und z.T. bewohnt ist... aber ja...jedem das Seine.

Steigt man bei der Haltestelle Mitad del Mundo aus, steht einige Meter geradeaus vor einem der Eingang zum Mitad del Mundo. Leider ist dies nicht der richtige Äquator-Mittelpunkt. Die Geodäten haben sich um 180m verrechnet. Trotzdem wurde ein Monument erstellt um Touristen dorthin zu locken. Wir haben dies nicht besucht. Geht man von der Haltestelle an der Gabelung rechts hinauf, kommt man nach ca. 200m auf der linken Strassenseite zur Auffahrt zum Museo Inti Nan. Wir kamen von oben mit dem Bus herab und sahen schon von weitem eine Kuppel mit 2 Fahnen darauf. Dort befindet sich dieses Museum. Dies war super super toll. Der Eintritt ist 3 $ und jeden Cent wert. Man bekommt entweder in Englisch oder Spanisch eine Führung durch dieses Freiluftmuseum. Der Guide sprach super Englisch und war extrem freundlich! Er erzählte uns zuerst etwas über die Geschichte und die Stämme von Ecuador. Danach gingen wir an die exakte 0° Linie. Er erklärte uns, dass der Äquator um die ganze Welt ginge, aber die 0° Punkt nur hier sei. Beziehungsweise auf den Galapagosinseln. Da dort aber ein aktiver Vulkan sei und es zu gefährlich sei eine Touristenattraktion dorthin zu machen, sei der Mittelpunkt auf das Festland versetzt worden Wir konnten dann einige Tests machen um diesen Effekt nachzuvollziehen.

1. Wir sollten auf der südlichen Halbkugel den Daumen und Zeigefinger fest zusammen drücken. Er versuchte diese zwei Finger auseinander zu bringen. Danach standen wir auf der Äquatorlinie und machten das gleiche nochmals. Im Gegensatz zu vorher, brachte er die Finger ohne viel Mühe auseinander.

2. Er hatte ein Becken (inkl. Abfluss) mit Wasser darin. Darunter stand ein Eimer. Er lies auf der nördlichen, südlichen und auf der Äquatorlinie das Wasser hinaus laufen. Auf der nördlichen Halbkugel lief das Wasser mit einem Strudel im Uhrzeigersinn ab, auf der südlichen Halbkugel mit einem Strudel gegen den Uhrzeigersinn und direkt auf der Äquatorlinie kam das Wasser gerade, ohne irgend einen Wirbel zu machen hinab gerauscht.

3. Wir versuchten auf der Äquatorlinie ein Ei auf einen Nagel zu stellen. Da die Anziehungskraft auf dieser Linie gleichmässiger und schwächer ist, läst sich ein Ei einfacher darauf stellen (trotzdem ist es noch schwierig). Etwa 10% der Besucher schaffen es, das Ei darauf zum Stehen zu bringen > Lucia und ich gehörten zu diesen 10%

4. Wir sollten mit geschlossenen Augen und gehobenen Armen gerade auf der Linie laufen. Es war uns nicht möglich gerade auf dieser Linie zu bleiben, da uns die Anziehungskraft der nördlichen und südlichen Halbkugel störte und uns aus dem Gleichgewicht brachte.

Es war extrem eindrücklich, die Kraft einer ca. 25cm breiten, unsichtbaren Linie zu spüren. Dies sollte jeder Mal am eigen Leibe erlebt haben.

Nach dem Museumbesuch gings wieder zurück nach Quito. Dies war etwas schwierig... Zuerst stiegen wir in einen Bus nach La Ofelia. Dort nahmen wir einen Metrobus (dieser hat fixe Haltestellen) bis zur Haltestelle Seminario Mayor. Da wir diese Station verpasst hatte, stiegen wir bei der nächsten aus. Ohne Stadtplan oder Reiseführer irrten wir etwas umher bis wir nach dem Weg fragten. Nach ca. 15 Minuten waren wir beim Hostel angelangt.

Dort angekommen, wollten wir unser Tagebuch schreiben. Da es uns zu Schade war im Zimmer zu sitzen, gingen wir auf die Terrasse. Wir setzten uns neben ein deutsches Pärchen die gerade ihre Route am planen war. Wir kamen ins Gespräch und quatschten sicherlich 2 Stunden. Es war total interessant Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. An dieser Stelle: ganz liebe Grüsse an Stefan und Judith aus Augsburg . Sie zeigten uns auf ihrer Stadtkarte dann auch noch die Busstation für unsere morgige Reise zu den Thermalbädern; so konnten wir das für heute schon abhacken Eigentlich machten wir noch für ein gemeinsames Abendessen ab. Da es dann aber schon 20.30 Uhr war und wir noch für unsere morgige Abreise packen und etliches zu planen hatten, sagen wir kurzfristig ab. Wir hoffen aber, dass wir sie morgen noch beim Frühstück sehen und verabschieden können.

Ein spannender, anstrengender Tag ist nun also vorbei. Nun geht's morgen ab zu den Thermalquellen "Termas de Papallacta".

Aussicht vom El Mirador. Links ist das Restaurant mit Blick auf den Krater.

Aussicht vom El Mirador. Links ist das Restaurant mit Blick auf den Krater.

Aussicht auf den Krater

Aussicht auf den Krater

Aussicht auf den Krater

Aussicht auf den Krater

Lucia und das stehende Ei auf dem Nagel

Lucia und das stehende Ei auf dem Nagel

Ich und das stehende Ei auf dem Nagel

Ich und das stehende Ei auf dem Nagel

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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