Mein Reisetagebuch
Tipps und Tricks in Chile: Valle de la luna
19.12.11, San Pedro
Im Gegensatz zu mir, schlief Caro durch ihre Erkältung sehr schlecht. Sie stand früh auf und lief zur einer Busgesellschaft um sich über Fahrten nach Santiago de Chile zu informieren. Nach meinen Erwachen erzählte sie mir verzweifelt die erschütternde Nachricht: es hat keine freien Plätze mehr für ihre geplante Fahrt nach Santiago. Sie hat vier Monate in Santiago verbracht und wollte daher unbedingt zur Weihnacht zurückkehren um mit ihrer Gastfamilie Weihnachten zu feiern. Ich versuchte sie etwas aufzumuntern und meinte, wir sollten nun zuerst einmal schauen, ob es bei der anderen Busgesellschaft - welche noch geschlossen hatte - freie Plätze hat. Zudem würden im schlimmsten Fall immer noch Flüge zur Verfügung stehen. Diese kosteten jedoch rund CHF 400.-.
Nach dem Frühstück ging sie zur zweiten Busgesellschaft nachfragen. Sie konnten ihr vor der Weihnachten nur noch einen von zehn Plätze anbieten, für die Fahrt heute Abend. Caro hatte sich nun also zu entscheiden, ob sie länger in San Pedro bleiben wollte, den teuren Flug buchte oder sie heute losfuhr und dafür nichts in San Pedro gesehen hatte.
Sie war am hin und her handern und suchte per skype Rat bei ihrer Mutter. Schlussendlich entschied sie sich für den heutigen Bus um 19.00 Uhr. Derweilen ging ich mich für die Tour ins "Valle de la luna" anmelden. Steve, ein Brasilianer mit taiwanischen Wurzeln aus meinem Hostal, lud mich ein mit ihm die Tour heute Abend zu machen. So suchte ich die Agentur namens "Chile Aventur" auf und buchte den Ausflug für lediglich 5000 anstelle 7000 Pesos . Sie hatten bei sich zu wenige Anmeldungen und verwiesen mich daher zu einer anderen Agentur, was mir den Rabatt einbrachte.
Auf der Fahrt nach San Pedro hatte ich mein Softgel-Jacke von Mammut im Bus liegen gelassen - vielleicht wurde sie auch gestohlen, was ich jedoch nicht beschwören möchte. Ich lief also zum Busunternehmen und fragte nach Fundgegenstände. Leider wurde aber nichts abgegeben. Tja, während dem Reisen muss man mit Verlusten leben... Netterweise bot mir Caro an, ihre weisse Fleecejacke auszuleihen. Sie fliegt in einigen Tagen nach Hause, so dass sie nicht mehr darauf angewiesen ist. Obwohl mir Weiss überhaupt nicht steht, nahm ich das Angebot gerne an und muss nun keine neue Jacke kaufen.
Zurück rief ich zu Hause an um meinem Bruder zum Geburtstag zu gratulieren.
Gegen 15.00 Uhr besuchten Caro und ich den Artesaniamarkt und setzten uns danach in ein Restaurant. Ich war ziemlich im Zeitdruck, da meine Tour bereits um 16.00 Uhr startete. Ich bestellte im Restaurant mein Essen, rannte zum Hostal, holte warme Klamotten und meine Kamera und war punktgenau beim servieren unseres Essens wieder im Restaurant. Zusammen liefen wir danach zur Reiseagentur wo wir uns, mit dem Vorhaben uns in der Schweiz wieder zu treffen, verabschiedeten.
In einer Gruppe von 11 Leuten und einem tollen Guide (Marcello) fuhren wir zum Valle de la Luna (Mondtal). Das Tal gehört zu einem Teil der Atacama Wüste. Die Atacama gilt als die trockenste Wüste der Erde. Der Guide erklärte in Englisch und Spanisch wie sich das Mondtal geformt hat und beschrieb die drei Gründe für die hisige Trockenheit:
1. Die Wüste wir von hohen Bergen (Anden) umgeben, die den Regenwolken keinen Durchlass gewähren
2. Die feuchte Luft der Tropen verliert auf dem Weg zur Wüste bereits all ihre Feuchtigkeit in Form von Niederschlägen, so dass sie bei der Ankunft keine Feuchtigkeit mehr enthält
3. An der Küste verhindert eine kalte Meeresströmung, die Bildung von Regenwolken
Im Jahr fällt so weniger als 1dl Regenwasser. Durch die Hitze, konnten sich verschiedenste Mineralien vereinigen, die nun in rötlichen Schichten zu sehen sind. Zudem existieren hier keine Pflanzen noch Baktieren. Würde man eine Frucht liegen lassen, würde diese nicht verfaulen sondern austrocknen.
Wir besuchten zuerst das Tal des Todes (Valle de la Muerte). Das Tal verdankt seinen Namen einem französischen Entdecker. Dieser betitelte das Tal eigentlich als "Tal des Marses". Da ihn seine spanischsprechenden Kollegen missverstanden, wurde aus "Valle de la Marte": Valle de la Muerte.
Vom Tal des Todes fuhren wir auf einen Aussichtspunkt. Hier sahen wir auf das Mondtal hinunter. Die zwei Täler scheinen sich praktisch nicht zu unterscheiden. Unten im Mondtal besichtigten wir die Chulacao Caves. Diese Felsgänge wurden nebst dem Eis in der Eiszeit durch die Flüsse geformt. Wir folgten einem ehemaligen Flussbett in die Steinformationen hinein. Man lief, kroch und kletterte für etwa 15 Minuten durch die Höhlen - echt spassig .
Beim Parkeingang bezahlten wir 2000 Peso und fuhren weiter zu den "Tres Marias". Dies sind drei Salzformationen die durch die Witterung geformt wurden. Ihr Namen verdanken sie dem Stern Orion der gleich über ihnen sitzt. In Spanisch wird der Orion als "Las Tres Marias" bezeichnet
Zu guter letzt wanderten wir durch den Sand auf eine Düne. Auf dem letzten Teil war es ziemlich tricky, da es rutschig und steil war. Wir suchten uns eine sichere Sitzgelegenheit und warteten auf den Sonnenuntergang. Es war leider kein spezielles Farbspektakel wie ich es mir vorgestellt hatte, aber durchaus schön zum angucken.
In San Pedro ging ich mit Steve in ein Restaurant. Ich hatte noch kein Hunger und trank lediglich eine Schokolade. Zurück im Hostal lud ich einige Fotos auf Facebook, bis mir dauernd die Augen zufiehlen und ich mich schlafen legte.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
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