Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Cusco - Puno: Dörfer: Chucuito und Juli

23.11.11, Puno

Wir verbrachten den heutigen Tag lediglich damit, die Stadt anzuschauen, die Souvernirläden abzuklappern, Postkarten zu schreiben und uns über Bolivien zu informieren. Somit ein recht ruhiger Tag zum Eingewöhnen und Geniessen.

24.11.11, Puno

Um uns noch einen weiteren Tag etwas zu erholen und an die Höhe zu gewöhnen, entschlossen wir uns, zwei Dörfchen am Titicacarand zu besuchen.
Mit einem Tricicleta fuhren wir zum Bahnhof Terrestre. Dort konnten wir einen Kombi nach Chucuito nehmen. Wir mussten warten bis das Büsschen voll war bevor wir die 20minütige Fahrt antraten. Eigentlich wäre die Fahrt lediglich 1.50 Sol pro Person gewesen. Der Typ verlangte beim Aussteigen aber ganze 3 Sol pro Person. Da wir wussten, dass dies nur wieder einmal eine unverschämte Abzocke war, wehrten wir uns in dem wir ihm lediglich 4 Sol in die Finger drückten. Er meinte nur "da fehlen noch 2 Sol", stampfte dann aber ins Auto zurück.

Chucuito ist ein kleines Dörfchen an einem Hügel. Die Strässchen sind liebevoll aus verschiedenen Steinmustern hergestellt und enthalten kleine Steinbänke. Ich fand das Ambiente und die kleinen Einzelheiten extrem süss. Um zum See zu gelangen, liefen wir den Hügel hinab und durch die Felder der dortigen Bauern. Es hatte viele Viehhüter die mit ihren Schafen auf dem Feld waren. Der Weg war teilweise aber ziemlich aufgeweicht, so dass man schauen musste wo man hintritt. Plötzlich sank Noemi knöcheltief ein und besitzt nun beige anstelle weisser Turnschuhe .
Leider konnten wir nicht ganz zum See laufen, da es immer schlammiger und sumpfiger wurde. Die Aussicht auf den blauen See, mit dem hellblauen Himmel und den gelb-grünen Feldern war aber schon so herrlich zu anschauen.

Wir stellten uns wieder an die Strasse um mit einem anderen Kombi weiter nach Juli zu kommen. Ein Bus nach dem anderen fuhr neben uns vorbei. Meist hielten sie nicht, da sie voll waren. Hielt doch mal einer, wurde uns mitgeteilt, dass sie sonst wohin fahren. Irgendwann informierte uns ein Peruaner, dass es keinen direkten Kombi nach Juli gäbe. Wir müssten bis nach Illuvie fahren und dort einen Bus nach Juli nehmen. Wir warteten ewig lange ohne Erfolg. Irgendwann kam ein grosser Car vorbei, wo ich den Fahrer per Handzeichen fragen sah, ob wir in Fahrtrichtung möchten. Ich wedelte und versuchte ein "Ja" zu kommunizieren. Als wir merkten, dass er am Abbremsen war, rannten wir hinter ihm her. Der Fahrer meinte, er könne uns für 10 Sol bis nach Juli mitnehmen. Da wir nicht weiter Lust hatten zu warten, stiegen wir ein. Der Car war übervoll mit Touristen. Ich setzte mich auf den nächst freien Zweierplatz vis - a - vis eines blonden Hübschlings. Während des Hinsetztens fiel mir der Ring von diesem Typen auf. Ich sagte zu Noe: "Ah guck, der hat einen schönen Ring an". Sie hatte mich falsch verstanden und antwortete: "Ja, är isch no e härzige" (Ja, er ist ein Süsser). Ich lachte, stimmte ihr aber zu und berichtigte, dass ich eigentlich vom Fingerschmuck gesprochen hätte. Wir quatschen weiter, bis wenige Sekunden danach der Hübschling neben dran fragte: "Sit dir o us dr Schwiiz?" (Seit ihr auch aus der Schweiz?). Peinlich berührt bejahten wir und quatschten die ca. 1,5 Stunden bis nach Juli mit dem Zürcher. Das Praktische in einem fremden Land ist, dass man ständig über irgendwelche Leute sprechen oder gar lästern kann, ohne dass die einen verstehen. Heute mussten wir erkennen, dass wir uns wohl zu stark in Sicherheit gewogen hatten .

Juli ist etwas grösser, besitzt einige Kirchen und scheint ganz "heimelig" zu sein. Leider waren sie gerade dabei, den ganzen Plaza de Armas zu restaurieren, so dass ein richtiges Bauchaos herrschte. Nachdem wir in der Markthalle einen Jugo getrunken hatten und einen Aussichtspunkt zum See gesucht hatten, machten wir uns dann aber doch wieder auf den Rückweg.

Wir kamen im Dunkeln in Puno an und nahmen wieder ein Tricicleta ins Stadtzentrum. Nach einem guten Abendessen, quatschen wir noch etwas mit zwei Peruanern, die uns in eine Bar locken wollten.

Unmotiviert liefen wir im zum Hostal, mit dem Plan schon wieder unsere Rücksäcke zu packen um morgen früh zu den Inseln im Titicacasee zu fahren. Wieder viel zu spät ging's ins Bett...

Chucuito

Chucuito

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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