Mein Reisetagebuch
Quito - Cuyabeno
Ankunft in der Jamu Lodge
4.9.11 Cuyabeno
Der Tag der Abreise. Per Zufall war Konstantin vormittags gleichzeitig im Facebook, so dass er mir ungefähr sagen konnte wann er in Quito ankommt und ich ihm die Adresse von Salomé durchgeben konnte.
Ich ging vormittags in den Park Carolina. Der Park ist riesig. Es finden stets irgendwelche Events statt, man sieht viele Familien am herum spazieren und jede Menge Sportarten werden praktiziert.
Zurück in der Wohnung, skypte ich endlich wieder einmal mit meiner Mutter.
Verspätete, wie immer, kam Salomé nach Hause. Wir klärten kurz telefonisch ab, ob ich meine Kleider erst um 16.30 Uhr in die Schule bringen kann, da es sonst fast zu knapp werden würde, das Museum zu besuchen. Arthuro (Schulleiter) willigte ein. So fuhren Salomé und ich zum Museo de Oswaldo Guayasamín. Sonntags ist das Museum jeweils gratis. Wir hatten eine Führung in Spanisch, welche ich mehr und weniger verstand. Guayasamin war ein Künstler und Architekt. Uns wurde erklärt was die verschiedenen Bilder bedeuten und warum sie entstanden. Sie sind alle ziemlich dunkel, traurig und emotionsreich. Guayasamin wollte die Trauer, die Traurigkeit, Streit und Krieg in Gesichtern und Händen festhalten und wiederspiegeln. Dies ist ihm durchaus gelungen. Mir persönlich hat es gut gefallen. Ich hätte mir jedoch noch ein paar "normale" farbenfrohere Gemälde gewünscht.
Gleich nach der Rückkehr, schnappte ich meinen bepackten Sack und fuhr mit einem Taxi zur Schule. Dort durfte ich alles in einen Schrank verstauen. Ich machte mit Nancy ab, am Freitagnachmittag um 13.00 Uhr für 4h Unterricht zu nehmen. Wieder zurück, erhielt ich eine Nachricht von Michael, dass Konstantin um 15.30 Uhr ab Otavalo abgefahren sei. Ich ging davon aus, dass er etwa 2,5 h Fahrt vor sich hat. Er kam überraschenderweise aber bereits um 17.30 Uhr bei Salomé an. Nachdem er seinen Rucksack in meinem Zimmer deponiert hatte, gingen wir mit dem Bus ins La Marsical. Dort war mein "Stammrestaurant" mit den guten Spaghettis geschlossen. Daher suchten wir nach einer Alternative und fanden in einer Seitenstrasse einen Italiener.
Um 22.15 Uhr rief uns Salomé ein Taxi womit wir zum Busterminal TrasEsmeraldas fuhren. Nach einer kurzen Wartezeit, durften wir unsere Sitzplätze einnehmen. Es waren zwar die vordersten Plätze aber leider nicht wie gewohnt mit mehr Beinfreiheit. Wir redeten, erzählten und lachten, bis sich irgendwann ein Platznachbar meldete und um Ruhe bat. Kurz darauf versuchten auch wir, uns etwas auszuruhen. An Schlafen war jedoch nicht zu denken. Es war extrem unbequem und stickig im Bus. Man wusste nicht wie man sich hinlegen sollte und wurde durch das ruckartige Fahren auch dauernd wieder von einer zur anderen Seite geworfen. Als wir gegen 6.30 Uhr in Lago Agrio ankamen, sah jeder Zweite übernächtigt und müde aus. Wir haben die ganze Nacht insgesamt vielleicht 10 Minuten geschlafen. Mit dem Karte der Reiseagentur machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel namens D'Mario. Obwohl wir 5 Personen fragten (und 5 verschiedene Antworten erhielten ), suchten wir extrem lange danach. Als wir es dann doch endlich gefunden hatten, assen wir dort mit anderen Buspassagieren zu Frühstück. Wir warteten ca. 2 Stunden, bis uns jemand von der Agentur abholte. Mit dem Auto fuhren wir noch weitere 3 Stunden bis wir beim Eingang von Nationalpark Cuyabeno ankamen. Die genau Fahrtdauer kann ich nicht genau sagen, da ich während der Fahrt immer wieder eingeschlafen bin. Konstantin war trotz schlafloser Nacht total fit und beobachtete die vorüberziehende Natur. Um die Mittagszeit kamen wir beim Parkeingang an und erhielten eine grosse Portion Teigwaren an einer Hackfleischsosse. Konstantin ass seine Portion, meine Halbe und die Reste von einem weiteren Tourgast . Satt mussten wir noch auf weitere 3 Personen warten, die mit dem verspäteten Flugzeug ankamen. Als wir komplett waren (9 Reisende und 1 Guide) ging es mit einem motorisierten Kanu in den Dschungel. Es war wunderschön zum ansehen. Man fuhr durch einen kaum strömenden Fluss umringt von hohen grünen Bäumen und Büschen. Auf dem Weg zum Campo entdeckten wir Kaimane, Affen und Vögel.
Unser Camp besteht aus vielen kleinen Häuschen mit 2-/4- und 6-Bettzimmern. Man kommt mittels eines Stegs direkt vom Fluss bis zu einem Aufenthalts-/Essraum von welchem man wiederum durch kleine Brücken zu den verschiedenen Häusern gelangt. Es ist klein, sauber und gemütlich. Das Zimmer hat zum einen den Eingang, zum anderen vis-a-vis eine Tür zum "Badezimmer". Man kann sich diesen Ort als Terrasse vorstellen. Steht man vor den Lavabos sieht man direkt in den Dschungel. Wände existieren nicht, so dass auch vom Dschungel her auf unser Bad geklettert werden könnte. Hinter einem, befinden sich die 4 Duschen und 2 Toiletten, die dann aber doch mit Duschvorhängen und Schwenktüren geschlossen werden können.
Da es keinen Strom gibt, bekommen wir abends Kerzen, die an bestimmten Standpunkten aufgestellt werden können. Um Kameraakkus, Handys oder sonstige elektronische Artikel aufzuladen, läuft jeweils vormittags von 8.00-9.00 Uhr ein Generator der sich durch den Tag mittels Solarzellen auflädt.
Konstantin und ich, wurden nebst einer Deutschen (Marion) und einer Österreicherin (Birgit) in ein Sechsbettzimmer eingeteilt. Nachdem wir unser Häuschen bezogen hatten, nahmen Konstantin und ich eine Dusche. Das Wasser ist kühl aber durchaus angenehm für die hiesigen Temperaturen. Kurz darauf ging es in der Abenddämmerung mit dem Boot auf einen See. Wir konnten den Sonnenuntergang miterleben und schlussendlich noch im Wasser planschen. Konstantin und ich machten Wettrennen und nahmen spontanerweise den einen Holländer als Boje und Zielobjekt Er hat es, glaube ich, nicht ganz gecheckt was das Ganze soll - die verrückten Schweizer wieder . Auf dem Rückweg entdeckten wir einen "schwarzen Kaiman". Dieser schwamm ca. 1.5m von uns entfernt und war etwa so gross wie ich mir immer ein Krokodil vorgestellt hatte; sehr angsteinflössend.
Nach einem köstlichen Abendessen, ging es für uns auch schon zeitig ins Bett. Total k.o. schliefen wir sogleich ein.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
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