Mein Reisetagebuch
Arequipa - Cusco
6.11.11, Cusco
Morgens früh kamen wir mit dem Bus in Cusco an. Wir genehmigten uns eine kurze Pause in der Cruz-del-Sur-Lobby um die verschiedenen Hostels zu vergleichen. Irgendwann kam ein Taxifahrer, welcher uns ein Flyer eines gut aussehenden Hostels gab. Da das Preis-Leistungs-Verhältnis zu stimmen schien, stiegen wir darauf ein. Für 5 Sol wurden wir zum Hostal Abu Wasi gefahren. Lediglich im Mehrbettzimmer waren noch Betten frei, welche wir für 20 Sol pro Nacht bekamen. Als wir ins Zimmer eintraten, erkannten wir unsere amerikanische Zimmergenossin von Trujillo wieder. Schon erstaunlich wenn man immer wieder in all den x verschiedenen Hostels antrifft....
Wie immer, hatten wir den Vormittag für's erholen von der Nachtbusfahrt eingeplant. Es wurden wieder Mails beantwortet, Fotos bearbeitet, hinauf geladen und geskypt. Gegen 14.00 Uhr machten wir uns dann doch noch auf, uns bei verschiedenen Agenturen über die Trekktouren nach Machu Picchu und in den Nationalpark Manu zu informieren. Uns verleidete die Suche aber ziemlich schnell, da die Anbieter unpräzise und gelangweilt ihre Touren anpriesen. Dazu kommt, dass wir verschiedenste Preise hörten, was das ganze wieder einmal kompliziert machte.
Eine Freundin hatte ein Jahr ein Volontariat in Cusco gemacht, so dass sie mir eine Peruanerin (Fernanda), die Zimmer in ihrer Wohnung vermietet, empfehlen konnte. Wir riefen also Fernanda an und fragten, ob sie ein Zimmer frei habe. Sie war super freundlich und wollte sich sogleich am gleichen Abend mit uns treffen. Wie es die peruanische Pünktlichkeit besagt, kam sie 20 Minuten zu spät (entschuldigte sich aber ganz herzlich). Vor uns stand eine 21-jährige, bildhübsche Chica . Sie wohnt mit ihren zwei Schwestern zusammen, studiert Jura und macht nebenbei ein Praktikum in einer Advokatagentur. Bei einem gemeinsamen Abendessen bot sie sich an, uns, am nächsten Tag Cusco zu zeigen. Des Weiteren, dürfen wir bei ihr Übernachten. Je nach dem wie lange wir bleiben, müssen wir jedoch was bezahlen (was aber wohl durchaus billiger kommt wie in einem Hostal).
Da wir beide noch immer die Nachtbusfahrt in den Gliedern spüren, gingen wir nach einem Dessert gegen 20.30 Uhr zurück ins Hostal.
7.11.11, Cusco
Dank meinen lieben Zimmergenossinnen wachte ich bereits um 7.00 Uhr auf. Noe und ich standen dann doch etwas später auf und frühstückten im kleinen Hostelgarten. Da Check-Out bereits um 10.00 Uhr war, machten wir uns danach auch schon ans packen. Wir deponierten unser Gepäck im Hostal währenddem wir uns weitere Touren in den verschiedenen Agenturen erklären liessen. Heute waren mehr Touranbieter geöffnet (gestern war Sonntag) welche uns gute Angebote zeigten.
Schlussendlich entschieden wir uns für die Tour, welche uns im Hostal angeboten wurde. Für 536 Sol (200 Dollar) werden wir übermorgen den Trekk nach Machu Picchu starten. Wir werden über 5 Tage via einen Pass (4700m) im heiligen Tal landen. Bezüglich Dschungeltour sind wir immer noch unschlüssig ob wir überhaupt gehen sollen bzw. ob es der Manu Nationalpark oder doch der Tambopota werden soll.
Um 13.00 Uhr kehrten wir zum Hostal zurück, da wir um 13.30 Uhr mit Fernanda abgemacht hatten. Um unseren Trekk buchen zu können, mussten wir jedoch mit einer Hostelangestellten einen Termin ausmachen. Wir entschieden, am gleichen Nachmittag gegen 15.00 Uhr zurück zu kehren. Per Taxi fuhren wir zur Arbeitsstelle von Fernanda. Durch den Verkehr kamen wir ca. 10 Minuten zu spät. Wir warteten ein paar Minuten vor der Agentur und fragten eine Gruppe, die aus dem Haus kam, nach Fernanda. Ein Herr antwortete, dass sie bereits gegangen sei. In einer Telefonkabine rief Noe sie an. Fernanda wies uns an zu einem Supermarkt namens "Mega" zu fahren. Wir stiegen also wieder in ein Taxi und fuhren mit Sack und Pack zu diesem Einkaufscenter. Auch hier warteten wir kurz und riefen sie nochmals an. Nebst den Telefonzellen, die überall herumstehen, hat es Frauen die mit einem knallgrünen Gilet herumlaufen. Sie sind wohl von einer Telefongesellschaft angestellt und stellen einem ab 0.50 Cent pro Minute ein Handy zur Verfügung. Fernanda meinte, sie würde uns in 20 Minuten abholen kommen. Wir warteten aber wiederum 30 Minuten ohne ein Lebenszeichen von Fernanda zu sehen. Es stellte sich heraus, dass wir wohl an einen falschen Supermarkt gefahren worden waren. Da wir nun aber keine Zeit mehr hatten irgendwo anders hin zu fahren, fuhren wir mit einem Taxi zurück zum Hostal. Immer noch mit dem ganzen Gepäck herumschleppend, kamen wir pünktlich beim Hostal an. Der Guide erklärte uns nochmals einige Eckpunkte der uns bevorstehenden Tour und was wir mitzunehmen haben. Zudem organisierte er uns sogleich Tickets um auf den Berg Waynu Picchu zu steigen. Dieser liegt neben dem Machu Picchu, hat jedoch eine begrenzte Anzahl von 200 Tickets pro Tag.
Da wir keine Zeit mehr gehabt hatten, Geld abzuheben, lief er mit uns zu einem Automaten. Nachdem alles geklärt war, fuhren wir nun direkt zur Wohnung von Fernanda. Dort angekommen, öffnete jedoch niemand die Türe. Zum x-ten Mal erhielt Fernanda also wieder einen Anruf. Sie meinte, sie werde ihre Schwester informieren und schauen, dass diese uns Eintritt gewährt. Dies geschah nach ca. 10 Minuten warten. Mariana stellte sich weder vor noch zeigte sie uns die Wohnung. Später stellte sich heraus, dass sie glaubte, wir verständen kein Spanisch und hätte daher nichts gesprochen Sie fragte ob wir hungrig sind - was wir durchaus waren. Daher entschieden wir uns zu dritt in ein Restaurant essen zu gehen. Ganz in der Nähe setzten wir uns in ein chinesisches Lokal, welches uns tolle Gerichte vorsetzte. Etwas später tauchte auch Fernanda auf, welche uns Gesellschaft leistete.
Fernanda, Mariana und Milenka sind drei Schweistern und leben zusammen in dieser 4 Zimmerwohnung. Sie vermieten regelmässig ein Zimmer für Spanischschüler, welche einige Monate in Cusco bleiben. Sie arbeiten mit einer Organisation zusammen und erhalten daher häufig deutschsprachige Personen. Mariana ist die älteste und die ruhigste. Sie geht nicht besonders oft aus sondern ist lieber zu Hause oder mit ihrem langjährigen Freund zusammen. Fernanda ist etwas crazy, unternehmenslustig, kontaktfreudig und praktisch jedes Wochenende am Party machen. Mileika haben wir bis jetzt nicht kennen gelernt, muss Fernanda, laut den Erzählungen, aber ziemlich ähnlich sein. Wir fühlten uns hier auf jeden Fall total freundlich aufgenommen und durften ein Zimmer mit zwei Einzelbetten beziehen. Die Mädels scheinen jedoch ziemlich chaotisch zu sein. Die ganze Wohnung hat wohl schon lange kein Putzmittel mehr gesehen Ich glaube, ich habe, auf meiner ganzen bisherigen Reise, noch kein so schmutziges Badezimmer gesehen...
8.11.11, Cusco
Wie verbrachten den Tag damit unsere letzten gemeinsamen Tage zu planen. So hiess es unter anderem, uns zu entscheiden ob wir eine Dschungeltour machen möchten oder nicht. Da wir auch mit einer Pro- und Kontraliste nicht auf einen Entschluss kamen, spielten wir Schere-Stein-Papier. Der Dschungel gewann, so dass wir gleichentags eine Tour bei Amazonas Tour (320 Dollar) buchten.
Wir schlenderten den ganzen Nachmittag durch Cusco, kauften Souvenirs und landeten schlussendlich in einem Café mit Wifi. Dort verweilten wir einige Stunden, bis wir noch letzte Einkäufe für den morgigen Tourstart machten. Viel zu spät gingen wir ins Bett...
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien