Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Quito

Altstadt von Quito

21.8.11 Quito

Die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen weckten uns, aus unserem erholsamen Schlaf. Nach einer warmen Dusche assen wir im Casa Helbling zu Frühstück. Eigentlich wollten Elli und Mike uns Gesellschaft leisten. Da wir trotz Klopfen keine Reaktion erhielten, gingen wir dann eben alleine los. Nach dem Essen, telefonierte ich auf der Terrasse mal wieder mit meiner Mama Wir wurden jedoch abrupt unterbrochen, als mein Netbook von der starken Sonneneinstrahlung überhitzte
Bald darauf machten wir uns auf, die Altstadt von Quito zu entdecken. Wir nahmen den roten Bus Richtung "Le Marin" und stiegen bei der Endstation aus. Im Nachhinein haben wir gemerkt, dass wir bereits eine Haltestelle vorher hätten aussteigen können. Die Altstadt befindet sich rechts an einem Hang. Der Hauptweg ist mit Schuhläden, Kleiderläden, Snackbars und Bäckereien gesäumt. Wir probierten hier zum ersten Mal eine ecuadorianische Spezialität namens Empanada. Empanadas sind Teigtaschen gefüllt mit Poulet, Käse oder Bananen. Es gibt sie frittiert oder gebacken. Ich fand sie ganz lecker, jedoch nun nichts wirklich Aussergewöhnliches. Die Strasse war rampenvoll mit Einheimischen, Touristen und Verkäufer. Wahrscheinlich auch daher weil Sonntag ist und wunderschön die Sonne geschienen hat. Läuft man immer weiter hinauf, kommt man auf direktem Wege an einen kleinen grünen Platz namens Plaza Grande. Er lädt bei so schönem Wetter zum verweilen ein. Wir setzten uns also einen Moment hin und konnten so die verschiedensten Leute beobachten. Es ist auffällig, dass es hier in Ecuador allgemein sehr viele Kinder zu geben scheint. Man sieht immer wieder Frauen mit Babys und Kleinkindern herum laufen. Es ist auffällig, dass vor allem in kleineren Orten, die Mütter und Väter oft jünger waren wie in einer Grossstadt. Im Schnitt, sind die Eltern sicherlich einiges jünger wie bei uns. Es ist nicht unüblich, dass etwa 14-16jährige mit einem Kind herum laufen. In Muisne trafen wir gar ein Mädchen von ca. 12 Jahren mit hochschwangerem Babybauch.

Neben dem Park liegt das Touristeninformationsbüro. Da ich in den nächsten Tagen planen möchte, wo ich eine Spanischschule besuchen gehe und wo die verschiedenen Unterkünfte liegen, wollte ich mir dort eine Stadtkarte von Quito besorgen. Leider hatte das Büro (Sonntag!) geschlossen.
Wir gingen von Laden zu Laden und suchten nach Schuhen für Lucia und schauten uns die Kleider an. Schlussendlich hatte sich Lucia ein paar neue Jeans gekauft und ich mir einen neuen Pulli. Obwohl er sehr schlicht ist, bin ich froh nach 5 Wochen endlich wieder einmal etwas anderes anziehen zu können
Als wir in einem Laden am Hosen anprobieren waren, fing es auf einmal an zu regnen. Nach weiteren 5 Minuten schiffte es monsumartig, bis es sogar zu Hageln anfing. Das Wasser floss cm-hoch den Hügel hinab. Nach 10 Minuten warten, rannten wir durch den Regen abwärts. Nach kurzer Zeit, war das Unwetter auch schon wieder vorüber. Trotzdem hatten wir durchnässte Schuhe und feuchte Kleider.
Wir wollten auf direktem Weg zurück zum Hostel. Mit dem direkt klappte es aber nicht so ganz... Wir kannten die Adresse vom Hostel nicht auswendig, hatten aber das Gefühl, die eine Strasse namens "Av. 12 de Octubre" könnte in der Nähe liegen. Wir stiegen also in einen Bus welcher mit dieser Strasse angeschrieben war. Hierzu sei erwähnt, dass die Ecuadorianer extrem einfallslos sind Jede zweite Strasse wurde nach einem Datum benannt. Dies nicht nur in Quito sondern auch in anderen Städten. So wird's teilweise sehr verwirrend sich in der richtigen Stadt die richtige Strasse zu merken und nicht ein durcheinander zu bekommen. Auf der Busfahrt erschien uns überhaupt nichts vertraut. Daher fuhren wir eine halbe Ewigkeit im irgendwo herum. Irgendwann schaute der Busfahrer zu uns nach hinten und machte eine Handbewegung à la: "Wollt ihr nicht hier raus?". Uns kam nichts bekannt vor, so dass ich nur die Achseln zuckte. Der Buschauffer wie auch der Kontrolleur fingen nur an zu lachen... Nach ein paar Minuten, fuhren wir neben einem Supermarkt vorbei. Da wir sowieso noch Einkaufen gehen wollten, stiegen wir aus. Wir deckten uns mit Lebensmitteln ein, um unser Abendessen und das morgige Frühstück selber zubereiten zu können. Danach entschlossen wir uns, ein Taxi zum Hostel zu nehmen. Die Fahrt ging dann doch noch ca. 15 Minuten da wir uns ganz in einer falschen Ecke befanden.

Nach einer "Uns-Aufwärm-Phase", bereiteten wir unser Abendessen zu (Thunfisch-Tomaten-Salat). Wir hatten bereits geschnittene Essiggurkenscheiben gekauft welche wir hinein warfen. Die ersten Stücke schmecken noch okay. Isst man weiter, sind sie irgendwann einfach nur noch hässlich. So wird mir noch jetzt fast übel wenn ich an diese Gurkenstücke denke :-S

Nach etwa einer Stunde, tauchten Elli und Mike auf. Sie hatten den halben Tag verschlafen und brachten nun Abendessen mit. Sie hatten Poulet, Salat und Empanadas gekauft. Die Empanadas hatten sie extra mitgebracht, da wir die letzten Tage immer nach diesen Ausschau gehalten hatten um sie zu probieren. Da wir pappsatt waren, setzten wir uns lediglich mit an den Tisch. Mike ist bereits 10 Monate am herumreisen und gab mir Tipps und Vorschläge für meine spätere Weiterreise. Nach dem Essen zeigte er noch tolle Fotos aus seinem Aufenthalt in Argentinien. Leider bekam ich immer stärkere Kopfschmerzen und musste die Dia-Show abbrechen. Ich ging anfangs davon aus, dass die Schmerzen vom Wetter kommen. Im Nachhinein stellte ich mir jedoch die Frage, ob diese nicht in Zusammenhang mit dem Höhenunterschied stehen könnte (Quito liegt 2850m über Meer). Es ist bekannt, dass man durch die Höhe Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Müdigkeit und sonstige Beschwerden bekommen kann. Da ich bereits gestern an einem Druckgefühl im Kopf litt, ist der Kopfschmerz als Symptom der Höhenkrankheit durchaus wahrscheinlich. Da auch Kopfweh hatte, gingen wir auch sogleich ins Bett.

Plaza Grande

Plaza Grande

© Fabienne D., 2011
Du bist hier : Startseite Amerika Ecuador Quito
Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors