Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Chañaral - La Serena

11.01.12, La Serena

Nach unserem gestrigen Busflopp, waren wir uns unschlüssig wie wir heute vorgehen wollten. Entweder würden wir den Tag in Chañaral verbringen und den Nachtbus nach La Serena nehmen ODER bereits mittags nach dem Check Out die Busfahrt auf uns nehmen ODER das erste Mal versuchen per Autostopp weiter zu reisen. Wir entschieden uns für letzteres. Nach dem Frühstück und Check Out liefen wir zur Panamericano (Route 5) - die Strasse die durch ganz Chile führt. Gepäck abgestellt, Lächeln aufgesetzt und Daumen hoch. Obwohl die Leute nicht hielten, entschuldigten sie sich mit einem Achselzucken oder Handzeichen, was das ganze doch etwas sympathischer machte. Nach circa 30 Minuten hielt dann doch ein Auto, welches uns bis nach Caldera mitnahm. Der Typ unterhielt sich mit Kevin währrenddem ich auf dem Hintersitz einschlief. Wir hatten für die paar Kilometer verhältnismässig lange, da wir zwei grosse Baustellen passierten. Die Route an der Küste entlang war superschön. In Caldera setzten wir uns zwischen zwei Strassen und hüpften von einer Strassenseite zur andere um bei beiden Routen Autos abzufangen. Obwohl die eine wiederum die Route 5 war, fuhren erstaunlich wenige Autos durch. Dies war dann doch etwas demotivierend. Schlussendlich ging Kevin in das vis-a-vis gelegene Restaurant zwei Hamburger kaufen. Ich hielt währenddem weiterhin Ausschau nach Autos und streckte meinen Daumen aus. Prompt hielt ein Auto mit zwei Jungs darin. Ich informierte sie, dass wir zu zweit unterwegs nach La Serena seien. Es konnte nicht besser kommen: sie hatten den gleichen Weg vor sich. Ich schrie also zum Restaurant herüber und gab Kevin per Handzeichen zu verstehen, dass er herüberrennen soll. Er erzählte mir im Nachhinein, er sei in die Restaurantküche gerannt, hätte gesagt er bräuche die Hamburger, das Geld hingeschmissen, die halb fertigen Hamburger zusammen geklappt und sei zu mir gerannt > die müssen ihn wohl ziemlich verwirrt angesehen habe ;-D.

Nun hatten wir also eine sechsstündige Fahrt vor uns. Die Jungs stellten sich als Phelippe und Manuel vor. Sie installieren Handyantennen und reisen daher in ganz Chile herum. Die Atmosphäre war super angenehm. Wir unterhielten uns gut und hörten dazu Bachata und Reaggeton. Als dann noch mitgesungen wurde, schien die Fahrt nicht mehr besser werden zu können . Bis nach La Serana hielten wir zwei Mal zum tanken und Getränke einkaufen. Gegen 19.00 Uhr kamen wir in der Stadt an und wurden vor dem Zentrum abgesetzt. Per Autostopp haben wir nun also nicht nur 12'000 Pesos pro Person gespart sondern auch noch - trotz unseren zwei Stopps - eine Stunde Busfahrt eingespart. Ich weiss nicht ob ich mich getrauen würde, das Busstoppen alleine zu machen, zu zweit ist es aber total einfach und oft gesehen in Chile.

Der erste Eindruck von La Serena war durchaus positiv aber auch überraschend. Es erscheint einem ein wenig wie Ferien in Europa. Es ist grüner wie die bisherigen Orte in Chile, hat viele Palmen und moderne Geschäfte.
Mit meinem Guide suchten wir nach ein paar billigen Hostals. Auf der Strasse sprach uns plötzlich ein chilenischer Feriengast an, der uns seine momentane Behausung zeigte. Es war eine durchaus eine gute Bleibe gewesen wäre, hätte es etwas mehr Touristen im Hostal gehabt. So guckten wir noch etwas weiter herum und fanden im "Hostal Vergara" ein Zimmer für 8000 Pesos pro Person, Wifi, warmer Dusche und ein paar anderen Touristen (was durchaus praktisch ist um sich gegenseitig auszutauschen). Im Nachhinein stellte sich gar heraus, dass die Hostalinhaberin ganz in der Nähe einen Camping verwaltet.

Ohne lange Ruhepause, verliesen wir das Hostal um im Zentrum zu Abend zu essen. Auf dem Weg dorthin sprach ich einen Tourist (Freddy) an, den ich in unserem Hostal gesehen hatte. Wie vermutet, handelte es sich um einen Deutschen, der uns schlussendlich beim Abendessen Gesellschaft leistete. Was das Essen hier in Chile anbelangt, kann man nicht klagen. Die Speisen sind oft nahrhaft, ausreichend und nach Wunsch mit Gemüse.
Nach dem Essen verabschiedete sich Freddy, da Kevin und ich noch kurz einen Markt anschauen gehen wollten. Wir fanden dort viele Steine, Handarbeiten, selbst gemachte Nahrungsmittel/Süssigkeiten und Lederwaren vor. Der Markt war so ganz anders wie die bisher gesehenen - die typischen Ecuador/Peru/Bolivien-Artesania-Artikel waren nicht zu finden.

Zu später Stunde schalteten wir unsere Computer an um noch kurz die Mails zu checken und unseren gestrigen Film fertig zu schauen. Ein gar nicht so abenteurreicher Tag endete erst am nächsten Tag

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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