Mein Reisetagebuch
Chachapoyas - Trujillo
Huaca de la Luna/Huaca del Sol, Regenbogentempel, Chan Chan
10.10.11, Trujillo
Nach etwas mehr wie 13 Stunden Busfahrt, kamen wir um 9.00 Uhr in Trujillo an. Am Busbahnhof standen bereits Taxifahrer, die aber so nett waren zu warten, bis wir unser Gepäck hatten, bevor sie uns belagerten. Der Eine empfahl uns ein Hostel namens Mochilero und fuhr uns für 3 Sol dort hin. Der Dorm und die Badezimmer sahen ordentlich und sauber aus, es hatte Warmwasser und gratis Wifi. Daher entschlossen wir für 20 Sol die Nacht hier zu bleiben.
Gleich bei unserer Ankunft, fragte uns eine chinesische Amerikanerin, ob wir eine Tour machen würden. Sie wolle nicht unbedingt alleine hin gehen und suche nun Mitglieder. Obwohl wir müde von der langen Fahrt waren, informierten wir uns mit Hilfe des Prospekts über die Tour. Da das Preis-Leistungs-Verhältnis zu stimmen schien, entschieden wir uns kurzerhand an der Exkursion teilzunehmen. Wir hatten also eine Stunde Zeit um kurz zu duschen und was zu essen.
Huaca de la Luna/Huaca del Sol
Um 10.40 Uhr stand der Tourbus vor unserem Hostel.
Der erste Stopp machten wir beim Museum "Huacas de Moche". Hier wurden Keramikgefässe, Textilien und Schmuck aus der Zeit der Moche ausgestellt. Die Mochekultur entwickelte sich zwischen 200 v. Chr. und 850 n. Chr. Die Gefässe und Figuren sind detailtreu und technisch hoch stehend angefertigt worden. Sie zeigen Menschen, Tiere und alltägliche Szenen. Informationen über ihr Leben und die Kultur konnten in Englisch und Spanisch nachgelesen werden. Da wir beide von der Fahrt erschöpft waren, konnten wir leider nur einige Infos wirklich aufnehmen.
Ein paar Meter neben dem Museum ist der grosse weisse Berg unter welchem der Mondpalast (Huaca de la Luna) erstellt wurde. Vis-a-vis steht der Sonnenpalast (Huaca del Sol), der grösste allein stehende präkolumbische Bau in Peru. Er ist leider vom Wetter gekennzeichnet, teilweise zerstört und kann daher nicht besichtigt werden. Zwischen den beiden Tempeln lebten ca. 20'000 Einwohner der Moche Kultur.
Der Mondtempel wurde restauriert und für Touristen zugänglich gemacht. So kann man nun verschiedene verzierte Wände sehen. Der Palast wurde über Jahrhunderte lang von den Moche's erweitert und "verbessert". Anstelle eines Teils zu zerstören, wurden immer wieder neue Wände vor die Alten gebaut. Mittlerweilen wurden 5 übereinander gebaute Schichten entdeckt. Die Archäologen sind immer noch am Ausgrabungen tätigen und die verzierten Wände inkl. der Farben am restaurieren. In einigen Jahren, kann dann wohl auch das Dorf zwischen den Tempeln besichtigt werden.
Die Moche kannten Menschenopferung. Meist wurden Sklaven mit einem Halluzinogen, welches aus dem Kaktus San Pedro gewonnen wurde, betäubt. Danach wurde die Kehle durchgeschnitten und das Blut aufgefangen. Das Blut wurde für zeremonielle Riten benötigt.
Wir hatten uns an die englische Führung angeschlossen. Im Nachhinein, hätten wir wohl bei der spanischen Führung mehr erfahren und verstanden. Es war dennoch eine schöne Führung obgleich es etwas schwierig war, sich den Tempel richtig vorzustellen. Es hat viele Wände und Schutzdächer welche das Bild verfälschen.
Drachen- oder Regenbogentempel
Nach einer Mittagspause, fuhren wir zum Drachen- oder auch Regenbogentempel genannt. Dieser Tempel wurde von den Chimu im 12 Jahrhundert erbaut. Da er unter dem Sand geschützt, sehr spät entdeckt wurde, ist er einer der besterhaltenen Chimu-Stätte. Der Tempel wir umgeben von einer hohen Schutzmauer. Diese wurde in Trapezform erbaut, um allfälligen Erdbeben stand zu halten. Die Tempelmauern sind mit verschiedenen Motiven verziert, welche einst auch bemalt waren. Der Tempel, wir mit einer Rampe bestiegen. Es ist ein massiver Steinkomplex und daher nicht hohl. Lediglich auf dem "Dach" wurden die Zeremonien abgehalten.
Chan Chan
Nächster Stopp war bei der berühmten Chan Chan Stätte. Chan Chan wurde ca. 1300 n. Chr. erbaut und ist mit seinen 36 km2 eine grösste präkolumbische Stadtanlage Amerikas und die gewaltigste Lehmziegelstadt der Welt. Sie hatte etwa 60'000 Einwohner der Chimu-Kultur. Das Gebiet wird von einer riesigen Mauer geschützt. Der Tempel wurde mit vielen Reliefe des Meeres verziert. So sieht man immer wieder Fischernetze, Fische und Wellen aus Stein.
Die Könige lebten im höchsten Teil des Komplexes. Im Gegensatz zu anderen Völkern, gab es bei den Chimu durchaus auch weibliche Führungskräfte.
Es ist immens zu sehen wie gross das Grundstück des Tempels war. Den Alltag bzw. die Aufgaben der verschiedenen Teile festzustellen, ist meines Erachtens aber kaum möglich. Häufig sind es lediglich Spekulationen, wie das Leben im Tempel stattfand. Daher ist auch immer noch nicht klar, ob er auch als Wohngebäude benutzt wurde oder lediglich für Zeremonien. Auch die Interpretationen der Reliefe sind sehr unterschiedlich ausgefallen.
Nach all diesen verschiedenen Kulturen und Tempeln, fuhren wir zu guter Letzt noch in das Dorf Huanchaco. Es liegt gleich neben Trujillo am Strand. Dort konnten wir noch kurz die typischen alten Boote begutachten und dem Meer zuschauen.
Wieder zurück in Trujillo, liefen wir mit der Hostelkollegin zum Supermarkt. Wir kauften Brot, Früchte, Eier und Mehl ein. So assen wir zum Abendbrot "Fotzelschnitte" mit Fruchtsalat und planten für morgen Crepe herzustellen.
In unserem Dorm hatten sich nebst der Amerikanerin noch zwei Norweger breit gemacht. Gegen 23.00 Uhr schliefen wir alle ein.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
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