Mein Reisetagebuch
Potosi - Uyuni: Tour in die Salzwüste
16.12.11, in der Wüste
Wir liesen uns früh vom Wecker wecken, um genügend Zeit zu haben eine Dusche zu nehmen, zu Frühstücken und uns auf die Suche nach einer Agentur zu machen die uns die Uyuni-Tour verkauft. Caroline war etwas beunruhigt, ob wir so kurzfristig eine Tour finden würden. Ihre Bedenken lösten sich dann aber schnell auf, als wir auf der Strasse von verschiedensten Touranbieter angesprochen wurden. Einige Touren schlossen wegen der Regensaision den Besuch auf die "Isla del Pescado" aus. Es ist in dieser Zeit durch den Wasserpegel schwierig durch diesen Teil der Salzwüste zu fahren und schädlich für das Auto. Wir wollten das Risiko eingehen, allenfalls in der Wüste stecken zu bleiben und buchten eine Tour inkl. Besuch der Isla del Pescado. Bei den Etraxa konnten den Preis auf 750 Bolivianos inkl. Fahrt zur chilenischen Grenze runter handeln.
Mit der Tourbestätigung in der Hand, nahmen wir in aller Ruhe das Frühstück zu uns. Um 10.30 Uhr hatten wir mit dem ganzen Gepäck bei der Agentur zu sein. Wir luden dort ein paar Minuten vorher unsere Rucksäcke ab und setzten uns 5 Minuten ins Internetcafé, welches sich gleich neben der Agentur befand. So informierten wir unsere Mama's, dass wir für die nächsten Tage nicht erreichbar sind.
Mit 30minütiger Verspätung, fuhren wir um 11.00 Uhr ab. Unser erster Halt machten wir beim "Cementerio de Tren". Hier wurden die nicht mehr gebrauchten Züge abgestellt. Caro und ich posierten vor den Zügen und hatten irgendwann die Idee ein Sprungbild ab der Lokomotive zu machen. Ich kletterte also die paar Meter hinauf, sprang, rutschte bei der Landung unglücklich aus und fiel voll auf das Steissbein. Der Sturz tat ziemlich weh und lässt mich nun ein wenig wie eine alte Frau aussehen. Man sieht mich nun stets langsam und mit schmerzverzehrtem Gesicht hinsetzen oder aufstehen.
Wie bei jeder Tour, wurden wir auch hier zu einem Artesanialaden geführt. Das Dorf liegt kurz vor der Salzwüste und verkauft typische Handarbeitsgegenstände sowie Gegenstände aus Marmor und Salz. Am Anfang der Salzwüste, war der Boden durch die letzten Regenfälle eher bräunlich wie weiss. Es war erstaunlich so viel Salz auf einem Haufen zu sehen. Um auch wirklich sicher zu gehen, dass es sich um Salz handelt, getrauten wir uns ein kleines Stück zu essen. Ich kann nun also defintiv bestätigen, dass es Salz und nicht Zucker ist
Beim nächsten Stopp konnten wir endlich die bekannten Wüstenfotos machen . Es war tricky die Fotos so hin zu bekommen, dass es echt aussah. Irgendwann unterbrach uns unser Chauffeur und bat "zu Tisch". Er hatte Gemüse, Qinua und Fleisch auf die Autoladefläche aufgetischt, wo wir uns bedienen durften. Es schmeckte super lecker.
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter in die Salzwüste hinein. Je weiter hinein wir kamen, desto mehr Wasser schien es zu haben. Schlussendlich konnte man in der Ferne die Berge auf dem Boden spiegeln sehen. Eine Stunde später kamen wir bei der Kaktusinsel an (Isla del pescado). Die Insel erragt bräunlich aus der Salzwüste hinaus und beherbergt 6-10m hohe Kakteen. Nach einer Gebühr von 30 Bolivianos konnten wir auf den Hügel klettern und die tolle Aussicht über die Salzwüste und die gegenüberliegenden Berge geniessen.
Auf der Rückfahrt sahen wir was die anderen Agenturen meinten, als sie sagten, sie würden nicht zur Kaktusinsel fahren. Das Wasser hatte sich angesammelt, so dass es einem vorkam, als würde man durch einen kleinen Fluss fahren. Zum guten Glück kamen wir ohne Probleme beim Salzhostal an. Caro und ich bekammen ein Doppelzimmer mit privatem Badezimmer. Wenn man sich duschen wollte, hatte man 10 Bolivianos zu bezahlen. Das Hostel, die Betten, Tische und Stühle bestanden aus Salzblöcke. Ich weiss nicht wie diese hergestellt wurden, es war auf jeden Fall sehr eindrücklich.
Mit anderen Gruppen sassen wir im Gemeinschaftsraum zusammen, tranken Tee und assen Kekse, bis es irgendwann das Abendessen gab und wir uns erschöpft ins Bett legten.
17.12.11, in der Wüste
Um 8.00 Uhr wurden wir zum Frühstück gebeten. Wir standen daher um 7.40 Uhr auf, packten unsere Sachen zusammen und setzten uns an den Frühstückstisch. Eigentlich hätten wir um 8.30 Uhr abfahren wollen. Unser Chauffeur war jedoch etwas spät dran und war bis um 9.00 Uhr gemütlich am Auto tanken und packen. Als es dann endlich losging, sassen wir etwas mehr wie 2 Stunden im Auto bis wir in Chiguana ankamen. Hier mussten wir Tramschienen zu Fuss überqueren um dem Auto Gewicht abzunehmen. Da wir hier in Mitten der Salar de Chiguana waren - wieder eine Salzwüste - konnten wir es nicht lassen, ein paar Fotos zu schiessen. Eine Stunde später kamen wir beim Aussichtspunkt auf den Vulkan Ollague an.
Ab hier fuhren wir zu den verschiedenen Lagunen. Der erste Stopp war bei der Lagune Cañapa. Hier erwartete uns ein super schöner blauer See welcher durch die Mineralien einen weissen Rand erhielt. Zum ersten Mal konnte ich freilebende Flamingos sehen. Es hatte drei verschiedene Arten, die sich durch ihre Farben unterschieden. Erstaunt über die Schönheit der Natur, bekamen wir das Mittagessen aufgetischt, was wir wieder am Boden sitzend zu uns nahmen (Poulet, Pasta, Kartoffeln, Gemüseschnitze). Kurze Zeit später fuhren wir weiter zur nächsten Lagune, die sich gleich hinter dem nächsten Hügel befand: Laguna Hedionda. Sie glich der ersten sehr, nur dass sie teilweise zusätzlich noch grün gefärbt war und mehr Flamingos beheimatete. Nur ein paar Minuten später, hatten wir den Blick auf die dritte Lagune, bei welcher wir nur kurz blieben, da es extrem windete.
Nach einer weiteren Stunde, kamen wir in der Wüste an. Die Natur wechselte hier extrem aprupt - man passierte eine Linie und war plötzlich vom erdigen Boden im Sand. Als wir ausstiegen, entdeckten wir sogleich ein hasenähnliche Tier auf den Steinen: ein Piskatscha. Die Temperatur war auch hier durch den Wind sehr angenehm bzw. so, dass man in der Jacke herumlief. Nach lediglich 20 Minuten kamen wir beim vorletzten kurzen Halt an. Hier stand ein "Steinbaum" welcher aus Lavagestein besteht und durch den Wind und das Wetter geformt wurde. Der Guide meinte, in einigen Jahren, würde er wohl zusammen fallen, da der Durchmesser stetig abnimmt. Es gäbe Tage wo man das Auto nicht verlassen könne, da es so stark winde. Obwohl es auch heute stark luftete, hatten wir das Glück ein paar Fotos schiessen zu können. Um 16.30 Uhr kamen wir beim Naturreservateingang an. Für 150 Bolivianos mussten wir ein Eintrittsticket kaufen. Der Eingang befindet sich gleich neben der Laguna Colorada und einem Hostel, in welchem wir die heutige Nacht verbringen. Die Laguna macht ihrem Namen alle Ehre. Gleich nach der Ankunft liefen Caro und ich zum Aussichtspunkt. Wir hatten den Blick über die ganze Lagune welche in den verschiedensten Farben schimmerte. Man muss es gesehen haben um es zu glauben. Und auch hier gab es wieder dutzende von Flamingos.
Auf dem Rückweg mussten wir gegen den Wind ankämpfen. Er blies uns Sand in die Augen und machte das Laufen schwer. So hatten wir dann doch 10 Minuten länger um hinunter und zurück zu laufen. Zum "Zvieri" bekamen wir einen Tee und Kekse aufgetischt. Kurz darauf entschieden wir uns für 15 Bolivianos eine warme Dusche zu nehmen. Das Geld hatte sich allemal gelohnt: das Badezimmer ist gross und sauber und die Dusche schenkt einem super warmes Wasser.
Zu sechst teilen wir uns ein Zimmer mit provisorischen Betten und einem Tisch in der Mitte. Es erfüllt durchaus seinen Zweck, lässt die verwöhnten Australier aber etwas unglücklich reinschauen.
Nach einem guten Abendessen (Suppe, Spaghetti), verkrochen wir uns alle in die Betten. Die Dunkelheit brachte Kälte mit sich, welche uns auch unter den dicken Bettdecken erzittern liess. Obwohl wir eine "wärmere" Saison erwischt haben, kann es hier bis zu minus 7 Grad kalt werden - und dies ohne Isolierung.
18.12.11, San Pedro
Wir wurden um 4.30 Uhr geweckt um unsere Sachen zu packen und uns fürs Frühstück fertig zu machen. Währenddem wir im warmen Auto die Dämmerung betrachteten, befestigte der Chauffeur unser Gepäck auf dem Dach. Während den zwei Stunden Fahrt zu den Geysiren, konnten wir den Sonnenaufgang in der Wüste miterleben. Bei den Geysiren handelt es sich um heisse Quellen die das Wasser aus dem Boden herausspritzen/sprudeln. Hier in der Uyuniwüste waren es eher Dampfstrahlen die hervor tratten. Nur 30 Minuten später kamen wir zu einer heissen Quelle. Wer wollte konnte sich in einem kleinen Becken baden oder lediglich die Hände und Füsse aufwärmen. Caro und ich spazierten etwas an der Lagune entlang, genossen die Natur und beobachteten die Lamas.
Der letzte Stopp machten wir bei der Laguna verde. Sie schimmerte türkis und erinnerte mich etwas an die Lagunen in Caraz (Peru). Da um 11.00 Uhr unser Bus ab dem Migrationszentrum von Bolivien zur chilenischen Grenze fuhr, machten wir keine lange Pause und fuhren weiter. Das Migrationszentrum liegt ca. 30 Minuten von der chilenischen Grenze entfernt. Mit all den anderen Touristen, mussten wir Anstehen, 15 Bolivianos bezahlen und erhielten daraufhin den Ausreisestempel. Der Chauffeur verabschiedete sich von uns und fuhr mit den zwei Australierinnen, die nicht nach Chile wollten, wieder zurück nach Uyuni. Die Busfahrt nach Chile war ziemlich mühsam. Zuerst warteten wir 30 Min. in der Kälte, bis wir endlich in den Bus einsteigen durften. Als wir alle Platz gefunden hatten, wurde uns mitgeteilt, dass wir auf die Chefin zu warten hätten, die noch bei der Lagune verde sei und dort esse. Wir warteten insgesammt knappe 2 Stunden bis wir endlich abfuhren. Die Chefin war eine kleine ältere zierlliche Frau, die sich weder entschuldigte noch sonst ein Wort zu den Touristen sagte. Neben uns sass der einzige Einheimische, der sich bei ihrer Ankunft lautstark im Namen aller bei der Chefin beklagte und seine Meinung sagte. Als wir dann endlich abfuhren, mussten wir bei der chilenischen Grenze schon wieder warten......
-------> siehe nächsten Bericht
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien