Mein Reisetagebuch

6.2.12, Dalcahue

Auch dieser Morgen begrüsste uns mit grau behangenem Himmel. Da das Frühstück nur von 8.30-9.30 Uhr serviert wird, haben wir den Wecker gestellt. Uns wurde frisches Brot mit Konfitüre und Butter gereicht. Die alte Dame humpelte käuchend die Treppen hinauf um uns das Frühstück zu reichen und entschuldigte sich mit den Worten, ihre Angestellte sei nicht aufgetaucht.
Wir hatten uns bereits gestern am Terminal informiert wie wir nach Dalcahue gelangen können. Da nur einmal pro Woche, jeweils montags, ein Bus um 18.05 Uhr abfuhr, stand fest, dass wir heute (Montag ) weiterreisen würden. Bis zur Abfahrt wollten wir die Rucksäcke im Hostal lassen um ohne Gepäck in Ancud herum zu schlendern. Die Alte verweigerte aber ausdrücklich die Rucksäcke im Hostal aufzubewahren. Sie sei alleine mit ihrer Enkelin und werde vielleicht noch spazieren gehen (was ich schwer bezweifelte mit ihrer Gehbehinderung) und wolle die Rucksäcke nicht im Hostal. Mich nervten die Ausreden, so dass ich wütend davon lief. Nun mussten wir also eine Idee finden, wo wir die Säcke aufbewahren konnten. Mit erstem Halt im Touristeninformationsbüro informierten wir uns was wir am Nachmittag besuchen könnten. Des Weiteren fragten wir nach einer Rucksackaufbewahrung. Netterweise durften die die Säcke bis um 15.00 Uhr im Touristenbüro lassen.
Nach dem Mittagessen gingen wir das Gepäck wieder abholen und liefen zum Terminal. Mit den Bustickets in der Tasche, erfuhren wir über ein Gepäckdeposito im Busterminal für 500 Pesos pro Stück. Den Sack endlich los, liefen wir zum Fort San Antonio. Auf diesem Platz am Ufer des Meeres steht eine kleine Schutzmauer mit den alten Kanonen. Etwas weiter kann man erhöht einen Strand und die tolle Aussicht bestaunen. Das Dorf anundfürsich hat nichts Spezielles zum anschauen. Die Häuser am Meeresufer sind jedoch mit viel Holz gebaut und in diversen Farben anzufinden: einzigartig schön.

Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder im Busterminal. Kevin ging ins freie Wifi währenddem ich weiter in meinen Buch las.

Die Busfahrt ging lediglich 1,5 Stunden. In der Dämmerung kamen wir in Dalcahue an. Gleich neben dem Plaza fanden wir einen kleinen Campingplatz für 4000 Pesos pro Person. Nun durfte ich endlich mein erstes eigenes Zelt aufbauen . Obwohl mir Kevin immer wieder mit kleinen Handgriffen helfen wollte, wies ich ihn zurecht. Das erste Mal wollte ich es selber machen . Mit dem Bedienungshandbuch war der Aufbau nicht weiter schwierig. Nach einigen Minuten stand mein knallrotes hübsches Zelt aufrecht vor uns *stolzbin*. Kevin dämpfte meine Eupherie ein wenig mit der Information, ich hätte die Ecken des Zeltes etwas mehr spannen sollen. Ansonsten kommt der Regenschutz am Moskitonetz an, was bewirkt, dass das Regenwasser eintreten kann. Für das erste Mal sei es aber sonst ganz gut gemacht...

Laut meinem Guide fand diese Woche in Dalcahue ein Fest statt. Wir gingen gegen 21.00 Uhr zum Hafen und fanden auf einer kleinen Strasse Popcornstände, Grille mit Fleischspiesse und eine Bühne auf einem Platz. Das Festival war noch nicht wirklich im Gange, was uns bald wieder zurück zum Camping kehren liess. Wir fingen an zu kochen und assen kurz darauf die restlichen Tortellinis mit einer Thunfisch-Tomatensosse.
Wir gingen ein weiteres Mal zum Fest. Nun stand eine Traube Menschen vor der Tribüne auf welcher ältere Herren sangen und tanzten. Obwohl es eine angenehme Atmosphäre war, blieben wir auch dieses einemal nicht lange. Kevin schlief fast im stehen ein und ich fror.
Zum ersten Mal krochen wir in mein super grosses Zelt und schliefen mit genügend Platz ein.