Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Castro - Cucao (Insel Chiloé)

8.2.12, Cucao

Wer hätte es gedacht: die Sonne lies sich wieder einmal blicken. Motiviert standen wir auf, frühstückten und packten. Kevin verkaufte seinen kleinen Schlafsack, den er immer noch herum geschleppt hatte, an die Hostaldame. Sie möchte ihr Zelt zukünftigen Touristen vermieten und hat so auch eine Möglichkeit einen Schlafsack anzubieten.

Wir hatten uns gestern informiert, wie die Busse nach Cucao (zum Nationalpark) fahren. Es gibt 3 Gesellschaften, welche zeitverschoben morgens ca. all Stunde losfahren. Gegen 11.40 Uhr liefen wir vom Hostal los und hatten das Glück noch einen Platz im 12.00 Uhr Bus zu ergattern. Für 1500 Pesos pro Pers. fuhren wir während 1,5 Stunden nach Cucao.

Vor dem Nationalpark gibt es zwei Campingplätze und ein Restaurant. Der Camping im Nationalpark war voll und zudem mit 4000 Pesos teurer wie ein Camping ausserhalb (3000 Pesos). So entschieden wir uns für ein Plätzchen im Sand neben dem Restaurant. Nachdem wir uns installiert und gesättigt hatten, gingen wir in den Nationalpark. Der Eintritt betrug 1000 Pesos. Im Nachhinein stellten wir fest, dass es niergends eine Kontrolle gibt und wir umsonst Geld ausgegeben hatten. Zudem sahen wir Leute die über die Hauptstrasse her, durch einen "Nebeneingang", gratis in den Park gelangten.

Wir machten zwei Rundgänge. Zuerst liefen wir zum Mirador, welche nur ca. 10 Minuten vom Eingang entfernt war. Danach lief man einen Rundgang bis man wieder beim Aussichtspunkt landete. Der ganze Marsch ging höchstens 1 Stunde. Es war etwas enttäuschend, da viele von diesem Park geschwärmt haben. Der Weg scheint eher für Familien gemacht: man läuft über Holzbrücken umgeben von grünen Sträuchern und Büschen und hat keine spezielle Aussicht. Wieder zurück beim Parkeingang, nahmen wir den zweiten Pfad, der zum Strand führte. Auch hier waren wir nur ca. 1h (Hin-und Zurück) unterwegs. Kevin badete seine Beine im Meer und meinte es sei "nicht kalt". Ich verzichtete darauf und wartete in der kalten Brise, bis er fertig geplantscht hatte .

Falls man nicht viel Zeit zum reisen hat, kann man diesen Nationalpark ohne schlechtes Gewissen auslassen. Und auch wenn man Zeit hat: meines Erachtens rentiert es sich nicht, extra nach Cucao zu fahren.

Ich verbrachte den restlichen Nachmittag lesend im Zelt. Obwohl die Sonne schien, blies ein eiskalter Wind herum, der einem eine Gänsehaut bereitete. Kevin ist sich nicht mehr gewöhnt, nichts zu tun und langweillte sich ziemlich. Er suchte Aufgaben, indem er Fragen ging wann die Busse für Morgen nach Quellón fuhren, wie teuer eine Empanada ist und speicherte schlussendlich seine Fotos auf den Computer. Als er keine Idee mehr hatte, wollte er anfangen zu kochen (obwohl er gar nicht wirklich Hunger hatte - und ich auch nicht). Wir fingen dann doch erst etwa 1h später an das Essen zuzubereiten. Zum Abendessen setzte sich ein Pärchen aus Frankreich zu uns dazu. Wir hatten sie am Parkeingang kennen glernt und nun im Verlaufe des Abends Informationen betreffend den geplanten Reiseorte ausgetauscht. Sie haben die letzten 1,5 Monate in Patagonien verbracht und konnten uns hilfreiche Tipps geben. Wir mussten mit Schrecken feststellen, dass Patagonien um einiges teurer werden würde, wie Chile algemein bereits ist.
Bis spätabends sassen wir gemeinsam am Tisch, bis uns irgendwann die Kälte ins Zelt trieb. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte kaum noch sprechen vor Kälte.

1. mein Zelt, 2. Aussicht vom Mirador, 3. Sonnenuntergang

1. mein Zelt, 2. Aussicht vom Mirador, 3. Sonnenuntergang

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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