Mein Reisetagebuch
Quito: Ausflug nach Otavalo
Ausflug nach Otavalo
22.8.11 Quito
Unser heutiger Plan war der Besuch vom berühmten Markt in Otavalo. Wir standen also bereits um 7.30 Uhr auf um rechtzeitig für unser, vom Hostel gebuchtes, Sammeltaxi parat zu stehen. Wir frühstückten unsere gestrigen gekauften Kellogs mit Yoghurt und Früchten, machten uns eine warme Schokolade und standen pünktlich um 9.00 Uhr an der Hostelrezeption. Heute durften wir zum ersten Mal die Unpünktlichkeit der Ecuadorianer erleben. Wir warteten 35 Minuten bis das Taxi erschien in welche bereits zwei ältere Damen sassen. Daraufhin mussten wir noch zwei Personen abholen gehen. Danach ging es dann endlich los Richtung Otavalo. Während 2 Stunden fuhren wir im sehr unbequemen Taxi über eine kurvenreiche Strecke. Uns wurde vom Hostel vor allem aus Sicherheitsgründen das Sammeltaxi empfohlen. Auf der Busstrecke Quito-Otavalo würden häufig Diebstähle passieren. Uns scheint, dass die ganze Hostelcrew aber etwas übertreibt und einem mit den ganzen Sicherheitstipps mehr Angst macht wie einem zu Helfen. Behält man sein Geld am Körper und deponiert den Rucksack nicht auf eine Ablage, sondern hält ihn auf den Knien, ist es unwahrscheinlich ausgeraubt zu werden. Im Nachhinein weiss ich also nicht ob ich noch einmal die 8 $ (pro Person) für das Sammeltaxi bezahlen würde.
In Otavalo erwartete uns ein Handarbeitsmarkt. Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt gehabt; eher chaotisch, unaufgeräumt und voll. Dem war nicht so. Der Markt befindet sich auf einem grossen Platz. Die Tücher, Jacken, Pullis, Taschen, Schmuck und Dekosachen waren schön auf einzelnen Tischen ausgelegt. Es hatte nur wenige Touristen. Dies aber wohl daher, weil viele Touristen meinen, dass der Markt nur am Wochenende stattfindet. Wir entschieden uns absichtlich dafür durch die Woche zu gehen, da am Weekend die Hölle los sein muss. Es sei jeweils sehr voll, die Preise sind überteuert und die Diebe haben einfacheres Spiel. Auch wir mussten heute noch etwas handeln. Obwohl wir den Preis meist drücken konnten, bezahlen wir teilweise wohl trotzdem noch zu viel. Wir sind nun aber sehr glücklich mit unseren Errungenschaften .
Otavala wirkt für mich sehr sympathisch. Es hat viele kleine, sauber und scheinbar modernere Läden zu haben. Viele Frauen sind in den typischen ecuadorianischen Trachten unterwegs. Wir kannten die Kleidung bereits aus anderen Orten, jedoch schien es bisher eher aus touristischen Gründen angezogen zu werden. Hier laufen die Frauen "freiwillig" mit einem schwarz-weissen Rock, meist einer weissen Bluse mit Stickereien und einer goldenen Kette umher. Ich wäre gerne noch ein wenig durch das Dorf gelaufen. Da wir jedoch vormittags mit Elli abgemacht hatten, um 18.00 Uhr zusammen Abend zu essen, mussten wir leider nach 3 Stunden bereits wieder los. Wir stiegen in einen Bus Richtung Quito bis wir bei einem Terminal ankamen. Dort fragten wir uns durch, wie wir ins "El Mariscal" Quartier kommen. Wir wurden angewiesen einen Trollybus zu nehmen. Endlich gefunden, fuhren wir mit diesem weiter, bis wir wieder bei einem Busterminal waren. Es war bereits 18.20 Uhr, schon dunkel, wir hatten kühl und keine Lust mehr weiter nach dem nächsten Bus zu suchen. So stiegen wir wieder einmal in ein Taxi. Dieses brachte uns heil zum Hostel zurück.
Bezüglich Autofahrt, erlebten wir schon einiges. Mein Fahrlehrer hätte seine liebe Freude an der hiesigen Fahrweise ;-D. Die Verkehrsregeln werden meist missachtet und Rücksichtsnahme ist ein Fremdwort. Häufig wird mit der Message "Hallo, hier komme ich! Achtung, aus dem Weg!" herum gehupt. Man quetscht sich irgendwo mitten rein und hupt sich durch den Verkehr. Abgebremst wird nie (solange kein Stau herrscht). Kann man dem im Weg stehenden Objekt nicht ausweichen, wird weiter darauf zugerast und wünscht es sich weg. Bleibt es jedoch an Ort und Stelle, muss wohl oder übel eine Vollbremsung gemacht werden - so erlebt bei der heutigen Busfahrt Überholt wird regelmässig bei einer doppelt gezogenen Linie, auf der rechten Spur oder auf der Gegenfahrbahn. Da gab es auch schon Situationen wo der auf der Gegenfahrbahn abbremsen musste um nicht in uns rein zu fahren. Die Autos scheinen meist intakt zu sein. Teilweise werden aber auch noch schrottreife, von Unfällen gezeichnete Autos gefahren. Und in Tena erlebt: Tachometer kaputt. Aber für was braucht man schon einen Tachometer? Es fahren sowieso alle so schnell wie sie wollen.
Obwohl meines Erachtens, gefährlich gefahren wird, werden die Sicherheitsvorkehrungen nicht beherzigt. Selten sind die Taxifahrer angegurtet und die Kopfstütze ist häufig nicht auf der richtigen Höhe. Es hätte mich interessiert, ob es bei dieser Fahrweise mehr Autounfälle gibt wie bei uns. Ich habe aber leider mittels Google nichts herausfinden können.
Um 19.00 Uhr kamen wir ungefähr im Hostel an. Von Mike und Elli waren unaufspürbar, so dass wir annahmen, dass sie auch nicht wie verabredet um 18.00 Uhr hier waren. 10 Minuten nach unsere Ankunft, tauchten sie dann aber doch noch auf (die haben es nicht so mit der Zeit...). Sie kochten Omeletts mit Hackfleisch-Tomaten-Sosse und Salat. Das Essen schmeckte toll Kaputt verabschiedeten wir uns dann auch schon und verzogen uns in unser Zimmer.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
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