Mein Reisetagebuch
Chañaral - La Serena: Friseurbesuch
12.01.12, La Serena
Wir sind dummerweise noch immer im San-Pedro-Rhythmus: spät schlafen gehen, spät aufstehen. Als wir heute also wieder bis mittags geschlafen haben, entschieden wir, dies ändern zu müssen.
Wir gingen ins Zentrum Mittagessen und suchten uns danach einen Frisiersalon. Kevin hat einen richtigen Busch auf dem Kopf und einen struppigen Bart. Er erinnert mich ein wenig an Robinson Crusow . Meine Haare leiden durch die starke Sonne unter Spliss und somit eine kleine Kürzung nötig. Für 3000 Pesos wurden mir die Haare gewaschen und geschnitten. Ich wurde einer Frau zugewiesen, bei welcher ich bereits von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte. Sie bekam von der Chefin Anweisungen wie sie die Haare zu waschen und wieviel sie abzuschneiden hatte. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, als sie schlussendlich die Schere hervor nahm und anfing die Haare zu schneiden. Vom System her, hätte mir auch Kevin die Haare schneiden können, was wohl sogar besser herausgekommen wäre. Anstelle 2cm hat die Kuh mir mindestens 4cm abgeschnitten. Als ich dies realisierte, war es zu spät was zu sagen. Schlisslich hätte sie nicht von einer Sekunde zur anderen die Schnitthöhe ändern können. Ich kann nun definitiv behaupten, den Haaren geht es wieder gut - leider sind sie nun aber nur noch schulterlang. Als ich die Chefin im Nachhinein ansprach, meinte diese nur; es käme draufan wo man abschneide, an einigen Stellen sei es eben etwas mehr wie an anderen....päh... ich hätte mir am liebsten die kaputten Spitzen wieder angeklebt....
Zur Aufmunterung gingen wir in ein Restaurant wo wir uns ein Dessert genehmigten. Danach klapperten wir das Touristeninformationszentrum, die Post (um uns über die Paketpreise zu informieren, um unnütze Sache nach Hause zu schicken) und ein Autoverleih ab. Bei der Autogarage, wollten sie uns schlussendlich ein Auto für lediglich CHF 2000.- verkaufen. Super verlockend, wenn man bedenkt danach unabhängig und flexibel zu sein. Nach dem Googeln erkannten wir, dass es dann aber doch nicht so einfach ist, ein Auto in Chile zu kaufen und wir wohl doch besser fahren, wenn wir mit Bus oder Autostopp reisen.
Auf dem Plaza de Armas finden abends täglich irgendwelche Spektakel statt. Kleine Gruppen bessern sich ihr Sackgeld mit kleinen Shows auf und unterhalten so die Leute. Gestern sahen wir eine Gruppe die Musik mit Trommeln machten, heute gab es Marionettenspieler, Artisten und viele andere. Man weiss gar nicht wo man hinschauen soll und vertröddelt sich. Wir blieben eine ganze Stunde bei einem Clown, der mit den Spaziergängern und Autofahrern eine Show abzog. Es war super unterhaltsam! Irgendwann plagter der Hunger dann doch und lies uns in ein Restaurant gehen. Eigentlich hätten wir danach gerne noch andere Künstler angeschaut, liesen es dann aber bleiben, um nicht all zu spät ins Bett zu kommen.
Im Hostal habe ich meinen Rucksack auseinenader genommen und beschlossen nur noch das lebenswichtigste mit mir herum zu schleppen. Obwohl ich nun wohl öfter waschen muss und nicht mehr eine grosse Kleiderauswahl habe, ist es mir wichtiger weniger mit mir herum tragen zu müssen. Das Paket will ich morgen vor unserer Abreise ins Valle de Elqui abschicken.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien