Mein Reisetagebuch
El Chaltén - El Calafate
11.03.12, El Calafate
Es hatte die ganze Nacht geregnet. Kevin streckte frühmorgens den Kopf aus dem Zelt und checkte das Wetter. Wie uns bereits die Wetterprognosen vorhergesagt hatten, war der Himmel verhangen, die Berge von grauen Wolken verdeckt und es regnete immer mal wieder. Wir blieben daher noch einen guten Moment im Zelt bis der Regen etwas nachlies. In einer trockenen Minute, hüpfte ich unter die Dusche. Kevin bereitet derweil schon unser Frühstück vor. Heute mussten wir uns also entscheiden, ob wir auf schönes Wetter warten um einen weiteren Trekk zu machen oder ob wir darauf verzichteten und weiter nach El Calafate reisen. Wir wollten uns nicht auf die Internetprognosen verlassen und informierten uns daher bei den Parkwächtern über das Wetter. Sie befinden sich ca. 300m nach der Brücke am Dorfeingang in einem grossen Haus auf der rechten Seite. Darin befindet sich ausserdem ein Museum mit interessanten Informationen über die Gegend. Die Leute waren super nett und antworteten uns geduldig und ausführlich auf unsere Fragen. Laut ihren Angaben würde es morgen immer noch regnen und erst gegen Dienstag etwas schöner werden. Bei unserem nächsten Trekk würden wir bis zum Fusse des Fitz Roys laufen. Da wir ihn bereits vor ein paar Tagen von der anderen Seite her gesehen hatten, entschieden wir weiter zu fahren.
Bevor wir zurück zum Camping liefen, kauften wir Gemüse für einen Reissalat ein. Währrenddem Kevin anfing Wasser für Reis aufzusetzen, packte ich meinen Rucksack. Prompt als ich fertig war, kam er angelaufen und wir wechselten die Plätze. Ich schnibbelte das Gemüse und er bereitete seinen Rucksack vor. Als auch das Zelt zusammen gepackt und unsere Mägen gefüllt waren, liefen wir zum Dorfeingang. Wir hatten uns heute morgen erkundigt wie teuer eine Fahrt nach El Calafate werden würde. Der Preis von 90 Pesos schreckte uns ziemlich ab und motivierte uns, zu versuchen per Autostopp weiter zu kommen. Obwohl die Strasse kaum befahren ist, wurden wir bereits nach 20 Minuten mitgenommen. Wir unterhielten uns prächtig mit dem älteren Pärchen, wurden zum Mate trinken eingeladen und bekamen gar einen speziellen Keks offeriert. Bis anhin sind wir stets gut mit Hostalempfehlungen gefahren. Daher hielten wir uns an das Hostal & Camping "Los dos pinos" welches uns von Suzan und Pierre empfohlen wurde. Andere Touristen hatten uns später erzählt, dass es zudem der billigste Camping ganz Calafate sei. Das Autostopp-Pärchen stellte uns netterweise direkt vor das Hostal. Zuerst wollten wir uns auf dem Camping installieren. Da es aber immer noch extrem regnete, war die Lust am Campen schnell verflogen. Mit 40 Pesos pro Nacht, nahmen wir uns ein Bett im Mehrbettzimmer. Wir haben eine grosse Küche zur Verfügung, saubere Bäder und Wifi.
Wir gingen nur noch nach draussen um Einkäufe für das Abendessen und den morgigen Tag zu machen. Danach verbrachten wir den Abend in der Gemeinschaftsküche. Wir diskutierten mit den anderen Gästen und gingen schlussendlich erst um 1.20 Uhr ins Bett.
12.03.12, El Calafate
Den heutigen Tag verbrachten wir mit Warten. Laut Wetterbericht sollte morgen die Schlechtwetterfrot weiter ziehen und die Sonne hervor schauen. Wir hoffen auf die Prognose und planen morgen zum Gletscher Perito Moreno zu gehen. Beim Touristeninformationsbüro informierten wir uns über Busabfahrtszeiten und Preise. Es stellte sich heraus, dass es günstiger kommt ein Auto zu fünft zu mieten wie den Bus für 120 Pesos zu nehmen. Ausserdem ist man flexibler und kann länger wie die Bustouristen im Park bleiben. Im Hostal informierten wir uns bei anderen Touristen, ob diese interessiert wären, zusammen ein Auto zu mieten. Im Gespräch mit dem argentinischen Pärchen, welches wir gestern Abend kennen gelernt hatten, erfuhren wir, dass auch sie geplant hatten morgen zum Gletscher zu fahren. Sie boten uns kurzerhand an in ihrem privaten Auto mitzufahren. Dankend nahmen wir das Angebot an. Der einzige Hacken: sie bleiben evtl. über Nacht in einem nahe gelegenen Camping. So müssen wir selbständig schauen wie wir die 80 km zurück nach Calafate kommen.
Nebst dem, dass wir am Computer sassen, spazierten wir ein wenig durch das Dorf. Es ist super touristisch, hat aber seinen Scharm. Wir klapperten unter anderem eine Bank nach der anderen ab. Mit meiner Postkarte hatte ich bis anhin in keinem Land Probleme Geld abzuheben... bis auf Argentinien. Hier kann ich nur bei der Bank "Banelco" abheben, was ein wenig mühsam ist. Schlussendlich fanden wir dann doch einen funktionierenden Automaten. Einige Stunden später war er gar befüllt worden, so dass auch ich Geld abheben konnte.
Des Weiteren lernten wir ein Pärchen aus Brüssel und eine weitere Schweizerin kennen. Wir planten kurzerhand abends zusammen Empanadas herzustellen. Zu fünft stellten wir die Tomatensosse her, schnibbelten das Gemüse, den Schinken und den Käse und bastelten an unseren Empanadas herum. In einem Mix von Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch redeten wir durcheinander und hatten einen entspannten Abend miteinander.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien