Mein Reisetagebuch
Puerto Madryn - Buenos Aires: Stadtbesichtigung
4.4.12, Buenos Aires
Da unsere Zimmersituation noch nicht geklärt war, standen wir frühzeitig auf um vor dem Check-Out zu frühstücken und zu schauen ob wir das Hostal wechseln oder doch bleiben können. Wir standen schlussendlich vor dem Rezeptionisten welcher uns mittteilte, dass es nur noch Zimmer für 60 Pesos frei habe. Kevin und ich diskutierten kurz bevor wir dem Typen sachlich erklärten, dass wir noch weitere 2-3 Nächte bleiben würden, wenn er den Preis senken würden. Ansonsten würden wir heute auschecken und ein anderes Hostal suchen. Er haderte ein wenig umher, gab uns schlussendlich aber das 4-Bett-Zimmer für 50 anstelle 60 Pesos. Weiter war der Deal, dass wir nach dieser Nacht nicht in ein 45 Pesos-Zimmer wechseln dürften sondern im gleichen Zimmer bleiben mussten. Kevin war sich der ganzen Sache nicht ganz sicher. Das Hostal an und für sich ist ganz ok, hat aber einige Defizite. So zum Beispiel hat es kaum Geschirr in der Küche bzw. man muss für jede Gabel, jedes Teller etc. beim Empfang fragen gehen. Weiter kann man die Hostalzimmer nur mit einem Schlüssel betretten -auch wenn bereits ein Zimmergenosse im Zimmer ist. Und zu guter letzt, kann man die Toitlettentüren nicht schliessen geschweige denn Abschliessen. So ging ich meinen Rucksack packen, bereit auszuchecken und zu schauen ob wir ein anderes Hostal finden würden. Als ich fertig war, kam Kevin angelaufen und meinte, er würde es doch bevorziehen für 50 Pesos pro Nacht hier zu bleiben. Nunja: Rucksack vergebens gepack (man muss hinzufügen, dass ich kein wirklicher Fan des Packens bin...). Dem entsprechend haben wir das Zimmer gewechselt und sind dann doch geblieben.
Bis etwas nach mittags, verbrachte ich die Zeit bis zu unserem Mittagsesseneinkauf mit einem Buch welches ich in Puerto Madryn getauscht hatte. Am Mittagstisch assen und diskutierten wir mit Pierre und Suzan die heute Abreisen würden.
Nachmittags gingen wir ein wenig im Zentrum herumspazieren. Wir besuchten das Touristeninformationsbüro, suchten neue Flipflops für Kevin und machten uns einen ersten Eindruck von der Stadt. Buenos Aires ist super gross, die Strassen sind dreckig, man sieht viele arme Menschen die verwahrlost und betrunken auf den Strassen herumlungern. Durch die Hitze laufen die Klimaanlagen Non-Stopp, kondensieren und lassen einem auf den Strassen den herabfallenden Wassertropfen ausweichen. Abends sahen wir wie gestern Leute die im Müll herumwühlten. Nun waren es aber gar ganze Familien; die Erwachsenen sortierten aus und kleine Kinder schliefen auf der Strasse. Man muss dazu sagen dass es auch schon um die 22.00 Uhr war. Wir waren daher ziemlich erstaunt als wir auf dem Ratshausplatz schöne hohe Gebäude mit alten Verziehrungen sahen. Das Zentrum schien aufgeräumter und humaner.
Zurück im Hostal nahmen wir erstmals eine Dusche. Die dreckigen Strassen und die Mückenstiche geben einem das Gefühl unter einer Staubhülle zu stecken. Kurz nach unserer Rückkehr wechselte das Wetter. Es fing an zu Donnern, Blitzen und schüttete aus Eimern. Uns schien es, dass die Hostalcrew etwas überfordert war mit dem wohl doch seltenen Regen. Die Zimmer die zum offenen Gang führten, hatten gar mit ins Zimmer fliessenden Bächen zu kämpfen. Der Hunger quälte uns dann doch in die Küche, zu welcher wir mit Regenjacke bewaffnet rannten. Nachdem wir gegessen und abgewaschen hatten, hatte sich auch das Unwetter verzogen. Wir packten die Gelegenheit und liefen in der frischen Luft zum nahe gelegenen Plaza. Hier werden oft keline Tangovorführungen gehalten. Durch das Unwetter war natürlich nichts von Fieste zu sehen. Wir setzten uns in den Starbucks um eine heisse Schokolade mit einem Cookie zum Dessert zu nehmen.
5.4.12, Buenos Aires
Heute stand "Stadtbesichtigung" auf dem Tagesplan. Wir frühstückten mit unserer Schweizer Zimmergenossin zu Frühstück und machten uns bald darauf zum Viertel "La Boca". Bevor wir zur Bushaltestelle liefen, statten wir einer nahe gelegenen Touragentur einen Besuch ab. In einem Heft welches uns Pierre und Suzan zurück gelassen hatten, hatte ich gesehen, dass sie Tandemflüge anbieten. Da ich mir dies für Argentinien vorgenommen hatte (in Chile war es teurer), gingen wir vorbei um zu fragen wie ein Sprung preislich aussehen würde. Für 800 Pesos buchte ich meinen Sprung für nächsten Montag.
In der Strasse Bolivar - konnten wir den Bus Nr. 29 nehmen welcher uns direkt ins Quartier La Boca brachte. Da die Bustickets lediglich mit Kleingeld bezahlbar sind, mussten wir vorher von einem Laden zum anderen laufen um unsere Scheine wechseln zu lassen. Da Kleingeld aber grundsätzlich Mangelware ist, waren die Laddenbesitzer nicht wirklich kooperativ. Irgendwann hatten wir dann doch die Münzen zusammen um den Bus zu nehmen.
Das Viertel La Boca ist super touristisch. Es handeln sich um Restaurant- und Kaffeestrassen in welchen selbstgemalte Bilder ausgestellt, Gegenstände aus Draht oder Fotos mit einem Tangotänzer angeboten werden. Man sagt, das Viertel sei gefährlich und man solle auf den Touristenmeilen bleiben. Dort blieben wir dann auch und hatten niemals das Gefühl gefährdet zu sein. Als ich alle die anderen Touristen mit ihren Spiegelreflexkameras herumstolzieren sah, bereute ich dann auch meine Kamera aus Sicherheitsgründen im Hostal gelassen zu haben.
Die ganzen Leute kommen aus einem Grund in diese Gegend: die bunt angemalten Häuser. Die Häuser wurden aus Wellblechen abgewrackter Schiffe gebaut. Der Künstler Benito Quinquela Martin fing an die Häuser bunt zu bemalen, was diesem Viertel nun den besonderen Tatsch verleiht. Mittlerweile ist der Ort extrem auf Touristen angelegt. In jedem Restaurnt werden Tangotänze aufgeführt, an jensten Ecken sieht man Parrillas (Grill) und Restauranthunters die einem auf Englisch in eine Bar einladen wollen.
In einem kleinen Imbiss assen wir ein Stück Käse-Schinken-Zwiebelkuchen um den grössten Hunger zu tilgen. Danach nahmen wir den Bus zurück ins Zentrum direkt an den Plaza de Mayo. Hier machten wir uns sogleich zum "Casa Rosario" auf. Dies ist das Parlamentsgebäude Argentiniens. Wir hatten gestern die Info bekommen, dass es nur an bestimmten Tagen zu besuchen sei und nahmen den heutigen Tag sogleich zum Anlass. Die geführte Tour war kostenlos und führte uns quer durch's ganze Parlament. Die Zimmer haben hohe Decken mit alten wunderschönen Stuckverziehrungen. Sie verwendeten italienischen Marmor für die Treppen und haben französische Lampen in den Räumen.
Nach der Führung waren wir ziemlich geplättet. Durch die Wärme, die vielen Eindrücke und das Übersetzten des Gesprochenen waren wir fix und alle. Wir setzten uns erstmal auf eine Bank bevor wir uns zum Theater aufmachten. Laut Touristenbüro würden auch diese durchaus sehenswerte Führungen anbieten. Quer durch das Zentrum, neben dem Obelisken vorbei, kamen wir zum Theater. Leider mussten wir erfahren, dass ein Rundgang mit 110 Pesos zu bezahlen ist. Ohne ins Innern gesehen zu haben, liefen wir also wieder zum Zentrum zurück und ohne grossen Halt zum Hostal zurück. Wir kauften im nebenan liegenden Supermarkt ein paar Nahrungsmittel und machten uns einen Salatteller mit Teigwaren. Ohne lange mit anderen Touristen zu diskutierten, legten wir uns erschöpft ins Bett.
Aufbruch: | 21.07.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.05.2012 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien