Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Quito - Otavalo: Tiermarkt, Laguna Cuicocha

1.10.11, Otavalo

Ich träumte heute von einem Hahn. Als ich erwachte, realisierte ich, dass dieser Hahn nicht nur in meinen Traum krähte sondern wahrhaftig herumposaunte, dass es Zeit zum Aufstehen ist (um 6.00 Uhr morgens :-/). Ich schlief dann doch noch weiter bis mein Wecker um 7.15 Uhr läutete.

Um 8.00 Uhr stand Noemi vor meiner Tür, worauf wir im Restaurant Salilerito ein tolles ausgiebiges Frühstück für 2.50$ zu uns nahmen.

Um 9.00 Uhr hatte Noemi mit ihrer Gastfamilie abgemacht. Sie warteten bereits bei unserer Ankunft vor dem Hostel. Kurz nach dem Aufbruch von Noe, suchte ich eine Agentur um eine Exkursion am Nachmittag zu buchen. Ich wollte irgendeine nahe gelegene Laguna in einer geführten Tour besuchen gehen. In einem Reisebüro wurde mir mitgeteilt, dass es erst morgen eine Ausflug anstand. Netterweise fragte er mir aber noch in einem anderen Unternehmen nach, ob eine Tour für am Nachmittag geplant war. Leider war auch da nichts vorhanden.
Ich machte mir nichts daraus und schlenderte etwas durch die Strassen. Der Markt war viel grösser wie als ich durch die Woche mit Lucia nach Otavalo gefahren bin. Damals hatte es lediglich auf einem fixen Platz ein paar Stände. Heute hingegen war das ganze Dorf, jede Strasse, jede Ecke voll mit Leuten und deren Waren. Man sah viele Handarbeitsgegenstände, Esswaren und auch Haushaltsgegenstände welche zum Verkauf angeboten wurden. Es war interessant dem ganzen Treiben zuzuschauen.
Auf einmal entdeckte ich meine Schulkollegin Rebekka. Wir sprachen ein wenig miteinander bis keine 2 Minuten später Noemi hinter mir stand. Sie war mit der Gasttochter Diana unterwegs und suchte ihre Gastmutter, die ihr mittels Anrufen versuchte den Weg zu erklären. Ich verabschiedete mich von Rebekka und schloss mich Noe an. Ein paar Minuten später standen wir vor einem grünen Haus, wo ich die weiteren Gastkinder und die Gastmutter kennen lernte. Sie schienen sympathisch und sehr freundlich. Kurz darauf trennten sich unsere Wege aber schon wieder. Noe und ich liefen zusammen zum Hostel zurück.

Noe musste noch Vorbereitungen für die bevorstehende Taufe machen und wollte daher im Hostel bleiben.

Ich schnappte mir meine Kamera und lief alleine zum Tiermarkt los. Als ich die Hauptstrasse, kurz vor dem Markt, überquerte, sah ich eine weisse Person im Augenwinkel. Ich schaute genauer hin und sah Matthew am Strassenrand Was für eine Überraschung! Wir waren beide extrem erstaunt uns hier in Otavalo wieder zu sehen und begrüssten uns herzlich. Er fragte mich, ob ich für den heutigen Nachmittag eine Tour gefunden hätte bzw. was meine Pläne seien. Ich verneinte und erklärte, dass ich bis jetzt nur die Idee hatte, den Tiermarkt anzuschauen und schauen würde wo es mich am Nachmittag noch hinziehen würde. Er erzählte, dass er bereits um 8.00 Uhr in Otavalo angekommen sei und den Markt mittlerweile gesehen habe. Deshalb stehe er hier am Strassenrand und habe nach einem Bus Richtung Quito Ausschau gehalten. Falls ich Lust hätte, würde er aber gerne mit mir eine Lagune angucken kommen. Ich sagte liebend gern zu.
Zusammen liefen wir noch kurz durch den kleinen Tiermark. Es war traurig mit anzusehen, wie Hühner, Meerschweinchen, Kücken, Katzen- und Entenbabys in kleinsten Käfigen aufeinander gepfercht wurden. Die Kätzchen sahen teilweise extrem jung, schlecht ernährt und verwahrlost aus. Die Kücken und Entchen wurden wie Äpfel in Tüten gesteckt und verkauft. Ich weiss nicht, ob die Tiere aufgezogen, gemästet und geschlachtet oder teilweise auch als Haustiere gehalten werden. So oder so, war es brutal zu sehen, wie mit den Tieren umgegangen wurde. Mir wurde ein Kätzchen für 2$ angeboten. Als wir wenig später ein ganzes Schwein für 1$ kaufen hätten können, waren wir dann doch ziemlich erstaunt. Mit den aussergewöhnlichen Eindrücken, liefen wir zu meinem Hostel zurück. Ich fragte Noemi welche Lagune sie uns empfehlen könne und wie wir dort hingelangen. Sie meinte, die Lagune Cuicocha sei sehenswert und erklärte uns den Weg.

Beim Busterminal nahmen wir ein Bus Richtung Cotacachi. Nach ca. 20 Minuten Fahrt stiegen wir in einem kleinen Dörfchen namens Quiroga aus. Per Taxi ging es für 4 $ zur Lagune hinauf. Der See befindet sich in einem riesigen aktiven Krater. Wir machten mit dem Taxifahrer ab, dass er uns in 3 Stunden wieder abholen kommen soll.

Wir wanderten für ca. 1 Stunde den Kraterrand empor und hatten somit eine tolle Aussicht. Wir sahen zum einen auf den grossen See, zum anderen auf ganz Otavalo und seine Umgebung. Während ca. 25 Minuten liefen wir den gleichen Weg wieder zurück und gingen weiter der Strasse entlang bis wir zu einem Restaurant kamen. Dort buchten wir für 2.50 $ eine Schifffahrt auf dem Kratersee. Es war ganz angenehm im Fahrtwind die Kraterinseln mit seiner speziellen Natur zu begutachten. Nach der Fahrt erhielt jeder einen überzuckerten, alkoholfreien Canelazo. Er schmeckte trotz dem übermässigen Zucker angenehm.

Wie abgemacht, stand der Taxifahrer punktgenau um 16.15 Uhr beim Restaurant. Für weitere 4 $ fuhr er uns wieder nach Quiroga hinunter. Es machte Spass sich immer besser in Spanisch unterhalten zu können. Die Taxifahrer scheinen dies zu merken und sprechen nun auch ausgiebiger mit mir. Die Bitte um eine persönliche Tour durch die Schweiz inkl. meiner E-Mailadresse lehnte ich dann aber doch ab Gegen 17.00 Uhr kamen wir mit dem Bus in Otavalo an. Nun hiess es nochmals sich voneinander zu verabschieden und eine gute Reise zu wünschen.
Ich deponierte meinen Rucksack inkl. Kamera im Hostel und machte mich sogleich auf die Suche nach einem Restaurant. Schlussendlich landete ich in einem verhältnismässigen teuren Italiener. Ich hatte jedoch extrem Lust auf Pasta und leistete mir diese daher für 8 Dollar. Es war komisch das erste Mal alleine in einem Restaurant zu essen.
Zurück im Hostel war Noemi immer noch an der Taufe. Ich beschäftigte mich noch bis ca. 21.00 Uhr und schlief dann erschöpft ein.

Katzenbabys auf dem Tiermarkt in Otavalo

Katzenbabys auf dem Tiermarkt in Otavalo

Entchen auf dem Tiermarkt in Otavalo

Entchen auf dem Tiermarkt in Otavalo

Laguna Cuicocha

Laguna Cuicocha

Aussicht vom Krater Cuicocha aus

Aussicht vom Krater Cuicocha aus

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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